Weihnachtsgeschichten: Auch Weihnachtsfrauen haben ihre kleinen Geheimnisse

…Still und starr ruhte der See, weihnachtlich glänzte der Wald hier, in der geheimen Geheimstadt am Nordpol. Weihnachten war bald. Verzückt öffnete Santa die Augen, spielte kurz mit den Zehen in der bunten Bettdecke und freute sich auf das, was da kommen mochte. SchnupperSchnupperSchnupper, stieg ihm ein süßlicher Duft in die Nase. „Ho-Ho-Ho“, wusste er sofort, dass Frau Weihnacht bereits in der Küche stand und Guten-Morgen-Muffins zum Frühstück machte. Heute rochen sie irgendwie ein bisschen anders, aber besonders lecker. Schnell richtete er sich auf, und seine lebendigen Weihnachtsmannpantoffeln rannten unter seine Füße… Moment. Ein Blick nach unten. SchnarchSchnarchSchnarch. „HörrHörr!“ Nochmal: Seine lebendigen Weihnachtsmannpantoffeln rannten unter seine Füße. „Hach, herrjemine“, rissen die Pantoffeln ihre Äuglein auf und flitzten zu Santa hin. Sofort steckte er seine Füße herein. Sooo konnte ein weiterer Arbeitstag starten. Dann schmiss er sich seinen Bademantel über den Rücken und schlurfte in die Küche. Frau Weihnacht zog gerade die zehnte Schicht Zuckerglasur über die Muffins, er gab ihr einen Kuss von hinten auf den Hals und wanderte dann ins Bad. Fix schmierte er sich die Schokoladenzahnpasta auf die Bürste und schrubbelte sich einmal die Zähne ab. Dann nahm er seine rote Hose und sein rotes Hemd von der Heizung, schlüpfte herein, zog Socken und Stiefel an – und fertig. Haaaaach, eine wunderbare Ruhe so spät am Morgen, reckte und streckte Santa sich. Eine wunderbare Ruhe so spät am Morgen??? Eilig rannte er zur Türe und steckte seinen Kopf raus. Nichts zu hören? Um die Uhrzeit??? Normalerweise herrschte hier bereits Hochbetrieb! Auch wenn die Schmetterlinge nicht unbedingt die Pünktlichsten waren, die Elfen klotzten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Und dass die Sonne bereits schon länger am Himmel war, da war er sich eigentlich recht sicher. Was war denn hier los? Von seinem Platz aus konnte er die Rentiere sehen, die zitterten wie Espenlaub. „Oh-Oh-Oh“, brummelte er. Ihm schwante nichts Gutes. Sofort rannte er Richtung Elfenquartiere… und hörte es schon. „HustHust“ „RöchelRöchel!“ Ach, du meine Güte, schoss es ihm durch den Kopf. Dann riss er die Türe auf und…alle Elfen lagen ächzend und krächzend in ihren Betten. Niemand konnte nur einen Schritt machen, ohne dass es ihm schlecht oder übel wurde! Die Weihnachtsnordpolgrippe!!! Schockschwerenot!! Auf den Absätzen machte er kehrt und rannte zu den Schmetterlingen. Kaum war er vor der Türe, da konnte er es auch hier schon wahnehmen.

 

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„HatschiHatschiHatschiRollRollRoll“, kamen ungewöhnliche Klänge heraus. Eilig steckte er seine Kopf rein…und da hockten Johnny, Darfo und Sonja rückwärts in Rollschuhen, mit knalleroten Näschen, dick eingemummelt, und Martha servierte einen heißen Honig nach dem anderen. „Hatschi“, machte Darfo und schoss mit dem Rollschuh an Johnny vorbei. „Hatschi“, machte nun dieser und holte wieder auf. Am Ende des Raums hatten sie eine Ziellinie markiert – in der Hoffnung, wer diese als erstes überrollen würde, der würde auch als erster wieder gesund werden. Ein magisches Schmetterlingsgesetz, das nur das Universum und sie kannten. „Hatschi“, hörte Santa noch, als er sich verzweifelt umdrehte…und fast Frau Weihnacht umrannte. Die lächelte ihren Mann mit ihrem Tablett Muffins an. „Was…warum…was sollen wir nun machen? Weihnachten ist in Gefahr!“ „Nun…“, schob sie ihn beiseite „…lass mal Mutti ran und warte einfach nur ein wenig!“ Verstört machte er ihr Platz und sah zu, wie sie Darfo, Martha, Johnny und Sonja ihre Muffins reichte. Schlapp nahmen sie sie in die Hand, hatten aber eigentlich gar keinen Hunger. „Nu macht schon. Rein damit…und eure Welt wird sich verändern!“, befahl sie eher, als dass sie darum bat. Misstrauisch interessiert schauten sie erst Frau Weihnacht, dann die Muffins an. „Hatschi“, schoss Darfo nun rückwärts als erster über die magische Ziellinie…und mampfte freiwillig die süße Leckerei. Kaum hatte er den ersten Bissen im Hals, da spürte er, wie es in ihm wärmer und wärmer und wärmer wurde. „HeißHeißHeiß“, sprang er aus dem Rollschuh und rannte Richtung Badezimmer. Doch noch während des Laufs merkte er, wie es unten in seinem Bauch ankam und seinem Körper eine Energie zufügte, die ihm Supermannkräfte verlieh. Keine Schmerzen mehr, pure Kraft und Gesundheit. Kopf und Nase frei, Lungen wieder frisch. Sofort flatterte er in die Höhe, atmete glücklich tief durch, drehte einen Looping…und schoss an seinen Freunden gen Spielzeugfabrik zum Arbeiten vorbei. Martha, Johnny und Sonja sahen das…und schwuppsdiwupps waren auch ihren Muffins in den Bäuchlein verschwunden. Es dauerte nicht lange, da schossen auch diese drei Schmetterlinge gesund wie Raketen Richtung Arbeitsplatz. Vollkommen perplex blickte Santa sein Weib an. „Wie…was…wie“, konnte er nur stottern. „Tja“, grinste Frau Weihnacht ihren Mann an und wackelte beim Weggehen verführerisch mit dem Hintern. „Auch Weihnachtsfrauen haben ihre kleinen Geheimnisse …

Diese Geschichte wurde direkt in diesen Blog geschrieben, unkorregiert und pur. Damals gab es jeden Tag eine. Aufbereitet, korrigiert und lektoriert entstand später im Frühling/Sommer ein Büchlein daraus.

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