Supermärkte müssen Lebensmittel spenden

Große Supermärkte in Frankreich dürfen per Gesetz jetzt keine Lebensmittel mehr wegwerfen – sie müssen sie spenden. Warum kann das nicht überall auf der Welt so sein?

… Die Herzchen der Schmetterlinge glühten rot auf – vor Freude. Mit Tränen in den Augen hatten sie das neue Gesetz in Frankreich wahrgenommen. Es gab doch noch Menschen, die das Image der Menschheit im Universum verändern konnten! Immer wieder wurden sie von anderen Planeten gefragt, ob die Zweibeiner auf dem Blauen Planeten tatsächlich so schlecht waren, wie ihr Ruf durch die Galaxien schwappte. “Nein, nein, nein”, winkten sie immer wieder ab. Aber eigentlich wussten sie es besser. Wenn sie auf die Regierungen dieser Welt, die Manager, die Banker schauten – dann gab es eigentlich nur ein Fazit: Hier herrschte das Gesetz des Stärkeren – und die hatten sich in Gruppen organisiert. So einfach war das erklärt. Da gab es keine Entschuldigung. Das Einzige, was die Elite berücksichtigte, war, dass sie es in den “reicheren” Ländern nicht zuließen, dass sie aufbegehrten. Sich die Waffen schnappten und ihre Unterdrücker erledigten. Auf so vielen Planeten hatten die Schmetterlinge das schon erlebt. Aber die Propaganda-Maschine, die sich durch die Hirne der Menschen wie Stacheldraht zog, schaffte es immer wieder, dass sie glaubten, es gibt immer noch einen, dem geht es schlechter geht als ihnen. Der verquerte Umkehrschluss: Also, mir geht es ja recht gut. Es geht ja noch tiefer. Plus Schokoladenumwicklung Unterhaltungsindustrie. Doch jetzt fingen sie in Frankreich an. Dort hatten sie ein Gesetz verabschiedet, dass es großen Supermärkten verbot, Lebensmittel wegzuschmeißen. Abgelaufene Waren wurden jetzt nicht mehr in den Müll geschmissen und mit Chlor überschüttet (damit sie ja niemand essen konnte). Sie mussten diese nun an karitative Einrichtungen spenden. Gegegstimmen der Lobbyisten werden in diesem Artikel nicht angeführt. Denn wer etwas dagegen hat, muss Matsche in der Birne sein – oder wird für seine fiese Stimme bezaht. Doch das war den Schmetterlingen Martha, Darfo, Sonja und Johnny jetzt egal, sie waren zu Tränen gerührt. Weil: Sie konnten dem Universum nun wieder etwas “Gutes” über die Menschen berichten. Auch wenn auf der Erde noch viel Arbeit vor den Zweibeinern und den Märchenwesen lag. Denn: Hier glaubt doch wohl niemand, dass bei der Entscheidung und der Überzeugungsarbeit von Politikern kein Märchenwesen beteiligt war? …

guckst du süddeutsche

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