Kanzleramt voll Magie

Auch das Kanzleramt kann voller Magie sein – vor allem, wenn es dunkel wird.

Die Schmetterlinge Darfo, Johnny und Sonja latschten trocken in das Kanzleramt, direkt in das Büro der amtierenden Chefin. Bekanntlich wusste sie um die Ritter-Begleiter, war aber dennoch ein wenig überrascht. Denn neben ihr standen alle potenziellen Anwärter auf ihren Posten. Bald war Bundestagswahl. Und diese Herren waren nicht in das Staatsgeheimnis um die Ritter mit ihren Schmetterlingen, und den Kampf im Universum eingeweiht. Fragend schaute die Bundeskanzerlin sie an. Doch: Die Schmetterlinge ignorierten sie einfach – und machten es sich mal hier, mal da bequem. Schauten in das Töpfchen und dann in jenes. Sehr zur Verwunderung der Unwissenden. Sogar sehr: Der gelbe Parteichef musste sich an einem Stuhl festhalten, damit er nicht umfiel. Der Mann mit dem modisch grünen Anzug und pinken Haaren überlegte, ob die Mittelchen aus seiner Kommune nicht ganz rein gewesen waren, und die beiden rauchenden Männer mit leicht unterschiedlich roten Hüten schoben die Halluzinationen auf eine Rauchvergiftung, da sie seit Wochen im Wahlkampf waren, ein Skandal sich an den anderen reihte, und sie mindestens fünf Packungen am Tag qualmten. Für sie ging es um alles. Diese Reaktion ihrer Körper war medizinisch ganz normal und vorhersehbar. Irgendwann erwischte es jeden.

Das Kanzleramt und seine Heldentaten

Doch die Kanzlerin kannte sich aus. „Kann ich euch helfen?“, wollte die Chefin wissen – erntete aber Nichtbeachtung von den Märchenwesen. Nur der gelbe Mann schaffte es, sich wieder zu fassen: „Sie wissen um diese Dinger Bescheid?“ Die oberste Frau im Raum ignorierte ihn und wedelte mit der Hand lässig verachtend ab. Paah. Der hatte doch keine Ahnung, was für ein Rattenschwanz hinter den kleinen Rackern hier steckte. „Es ist so weit, oder?“, fragte sie schnell, kamen ihr beim Aussprechen die Ernsthaftig ihrer Worte erst richtig in den Sinn. Oh Gott!! Es war so weit? „Ist es soweit?“, hakte sie schnell nach. Jetzt endlich bemühte sich der … der … wie hieß er noch??? Sie hatte selber schon oft Gespräche mit General-Ritter Jack Johnson geführt. Und er war natürlich dabeigewesen. Wenn sie sich recht erinnerte, war er ein kleiner Rüpel. Zumindest was sein Benimm … Johnny! Ja, so hieß er. „Johnny?“ Der Schmetterling schaute sich um, dann schnipste er mit den Fingerchen … und schwups … materialisierte sich eine fast zwei mal zwei Meter große Glasscheibe, die mitten im Raum schwebte. In ihrem Rand floss ein magisch blaues Licht mit einem Puls, der ihrem Herzschlag glich. Gebannt zog diese Zauberei alle anwesenden Menschen an … bis sich ein milchig trüber Nebel bildete und dann zu einem Live-Bild generierte: „HU-JA, HU-JA, HU-JA“, jubelten dort Millionen von Außerirdischen einem Menschen auf der Commundia Sadaschia zu, vor der riesigen Festhalle der Planetenhauptstadt. Nein! Das mussten Milliarden sein. „HU-JA, HU-JA, HU-JA“, schrien die Lebewesen rhythmisch. Als die Bundeskanzlerin erkannte, dass sie frenetisch einen Erdenmenschen feierten, wurde ihr ganz schwindelig. Sie selber hatte ihn noch nie gesehen. Immer nur hatte sie von den Rittern und Ritterinnen seine Heldetaten gehört!!! Und sie waren schier unglaublich. Er … er … er … er war das Größte, was das Universum kannte. „HU-JA, HU-JA, HU-JA“, lief es jetzt allen Menschen hier in dem Bundeskanzerlamt automatisch über die Lippen. „HU-JA, HU-JA, HU-JA!“ Diese Größe steckte zwangsläufig an … und dann fuhr das Bild immer näher ran. Jetzt musste die Frau im Kanzleramt schlucken. Sooo sah er also aus: Wahnsinn, er war Wahnsinn. ..“Wahnsinn“, hauchte sie ehrfurchtsvoll, als sie auf den edeluniformierten Jungen aus Meerbusch blickte … als sie … Sebastian Feuerstiel sah … den Retter des Universums …“Bald, bald“, flüsterten jetzt die Schmetterlinge den Anwesenden in die Ohren …“Bald …

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