Die sieben Todsünden

Die Schmetterlingsjungs saßen unter der Bettdecke und gruselten sich. Schmetterlingsmacho Johnny machte sich einen Heidenspaß daraus, ihnen die sieben Todsünden aufzuzählen und ratterterte sie hintereinander runter. “Superbia: der Hochmut, Übermut, Eitelkeit und Stolz. Avaritia: Geiz, Habgier und Habsucht! Das sind die ersten beiden”, flüsterte Johnny. Doch hier konnten die Schmetterlingsjungs sich gegenseitig noch zunickend bestätigen, dass das eigentlich eher weniger der Fall bei ihnen war. Leicht wackelte aber hier und dort schon der Hintern. Nervosität lag in der Luft. “Ira: Zorn, Wut, Vergeltung und Rachsucht. Invidia: Neid, Missgunst und Eifersucht. Dies sind die nächsten!” Spätestens bei den Todsünden hier begann der ein oder andere leicht zu schwitzen. Uiuiui, hoffentlich bekamen sie heute Nacht keine Alpträume. Schon schoss Johnny wie ein Maschinengewehr weiter. “Acedia: Trägheit des Herzens/des Geistes, Faulheit, Feigheit und Ignoranz.”, sagte er und schaute ernst in die kleinen verängstigten Äuglein. “Und zuletzt die für Schmetterlinge schlimmsten Todsünden. Luxuria: Genusssucht, Ausschweifung und Wollust. Gula: die Völlerei! Gefräßigkeit, Unmäßigkeit, Maßlosigkeit und Selbstsucht!” Und schwuppsdiwupps war heute Nacht Feierabend für die Zuckerwatte. Sofort startete das bibbernde Kopfkino – Mann, die hatten es ganz schön schwer mit ihren Todsünden im Mittelalter. Johnny grinste schelmisch, er hatte sein Ziel erreicht: Hier gruselte und fürchtete sich jetzt jeder …

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