Der Schmetterlings-Zorro

Wenn der Schmetterlings-Zorro kommt, müssen sich die Reichen fürchten.

Der Schmetterlings-Zorro sprang elegant aus seinem Geheimversteck hinter der Hecke. HüpfHüpf…und landete graziös auf seinen Federfüßen. Das Opfer hatte keine Chance. Und das war auch gut so. Denn in seinem Korb hielt der spanische Edelmann Los Jononito del Schmetterlingo dos Torros a Enemenemopel einen waren Schatz gefangen – an Zuckerwatte. Gehortet der reinen Gier halber. Zuviel für einen – das war klar. Selbstsicher hielt ihm der Retter der Unterdrückten, der Helfer der Hilflosen, der Zweiäugige unter den Einäugigen, Held jeder holden Maid, der Schmetterling unter den flatternden Geschöpfen die umgedrehte Fliegenklatsche mit angeklebtem Lippenstift unter die Nase. Er war ausgefahren, brandgefährlich. „Gib mir all dein Gold!“ „Das ist Zuckerwatte“, gab’s vom Opfer nur angenervt mit wegdrehenden Augen knapp als Antwort. Ufff. „Na, das ist in unseren Landen genauso von edlem Wert – die süßeste Leckerei, seit es Schokolade gibt!“ „Nimm“, drückte der Überfallene dem Attentäter in schwarzem Umhang mit schwarzgefärbter Küchenmütze auf dem Kopf die Waren in die Hand. „Super“, freute sich der Schmetterlings-Zorro sofort, übernahm die Beute hier am Hauseingang und machte total überraschend einen Ausfallschritt nach vorne: Ruckzuck hatte der Edelmann ein fettes rotes „D“ auf der Brust. Heimlich aber freudig wegen dem genialen Coup hüpfte der kleine Held zurück in die Wohnung und verteilte seine Beute sofort an die Edelfrauen vor dem TV auf der Couch. Ihre Liebe war ihm sicher. Jononito stellte seinen Korb auf dem Tisch ab und ließ sich neben die drei fallen. „Krieg ich auch eine?“ „Klaro“, freute sich der Schmetterlings-Zorro und reichte ihm eine erbeutete Zuckerwatte rüber. „Jetzt bist du ja auch ein Armer“, grinste er fröhlich. Hach, eine gute Tat am Tag war gar nicht so schwierig …

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