Bienen retten mit Schmetterlingskuss

Ohne Kuss geht gar nichts: Auch Bienen brauchen einen “Anschub” durch einen Schmetterlingskuss.

Bei rund 40 000 Bienen pro Volk ist das ein ganz schöner Knochenjob – der die Schmetterlingslippen glühen lässt.

… Der eigene Pizza-Teller, Macho-Abwehrspray, Sonnenbrillen, Luftmatratzen und die mit den eigenen Namen beschrifteten Traubensaftgläser waren verstaut, Schmetterlingsmädchen Martha schaute die anderen an: In ihren Imker-Vollschutzanzügen hüpften die Schmetterlinge um den Bienenstamm herum, Darfo und Johnny trugen das Nest zu dem Eselskarren mit Kutschbock. Davor scharrten Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donder und Blitz bereits mit den Hufen. Die vier Schmetterlinge hatten sich ihre magischen Rentier-Freunde beim Weihnachtsmann für diese Rettungsaktion ausgeliehen! “Summ, Summ, Summ”, machte es ordentlich hinten auf dem Karren. Ein großes Moskitonetz für Doppelbetten in romantischen Regenbogenfarben war um die Ladefläche gespannt. “Summ, Summ, Summ.” Die wie vielte Fuhre dies war? Das konnten die Schmetterlinge bereits nicht mehr sagen. Toscana, Sicilia, Puglia, Sardegna, Liguria, Trentino-Alto Adige, Friuli-Venezia Giulia, Emilia-Romagna – zahlreiche Regionen hatten sie schon angesteuert. Sonja kam allerdings mit weiteren Zuckerwatte-Stangen von den geheimen Geheimplantagen der Schmetterlinge an, öffnete kurz das Netz – und warf sie als Wegzehrung hinten hinein. Dutzende Bienenvölker brausten wie eine dichte Sandsturmwolke innerhalb des Moskitonetzes umher.

Mit einem Schmetterlingskuss Energien wecken

Das Nest, das Johnny und Darfo nun trugen, wanderte auch so schnell wie möglich hinein. Schmetterlingsmädchen Martha schaute auf ihr Klemmbrett – und machte einen Haken. “Wir haben alle für heute”, grinste sie ihre Freunde an und gab jedem der Rentiere einen dicken Schmatzer auf die Schnauze. Knuuuuutsch. Nicht wenige der fliegenden Weihnachtsman-Helfer hatten sich mittlerweile bereits darauf eingestellt, dass sie diesen ehrenamtlichen Job nur erledigten, wenn sie einen Schmetterlingskuss bekamen – und träumten auch erstmal die nächsten Minuten vor dem endgültigen Start wie benommen herum. Herrlich, so ein Schmetterlingskuss – ohne den lief mittlerweile gar nichts. “Summ, Summ, Summ”, rissen die Bienenvölker sie allerdings wieder von Wolke sieben. Flugs berappelten sich die Rentiere, sie hatten schließlich eine Mission: Sämtliche Bienenvöler, die sie kannten und die logischerweise einem Umzug per Wahl (und durch einen Schmetterlingskuss pro Biene pro Bienenvolk) zugestimmt hatten, brachten sie nach Italien. Die Menschen zerstörten den Planeten, und nach einer neuer EU-Studie (die Zweibeiner waren allerdings nicht in der Lage, den Grund des Übels zu nennen. Besser: Die EU-Mitglieder hatten Schiss davor, die Verantwortlichen zu nennen und zu bestrafen) lebte es sich für Bienen in Italien am besten.

Bienen überleben in Italien am besten

Milben, Krankheiten oder Chemikalien setzten den Tieren zu. Insgesamt starben weit mehr Bienen im Winter als im Sommer. Die schlimmsten Ausfälle gab es der Studie zufolge in den Wintermonaten in Belgien (33,6 Prozent), im Sommer in Frankreich (13,6 Prozent). Den Winter überstanden die Bienen am besten in Italien (5,3 Prozent Sterblichkeit), im Sommer gab es die geringsten Verluste bei Völkern in Litauen (0,3 Prozent). Und wildlebende Bienen erlitten noch größere Verluste als domestizierte Völker. Die Autoren der Studie betrachten eine Sterblichkeit von unter 10 Prozent in den Wintermonaten als normal. “Tzzz, diese Menschen!” Darfo und Johnny schüttelten ihre Köpfchen mit Blick auf den von einem Moskitonetz umspannten Eselskarren, voll wildlebender Bienen. Aber nun konnte es losgehen, jetzt ging es schnell! Die beiden Jungs setzten sich vorne auf den Kutschbock, bekamen von Martha und Sonja noch schnell Erdbeerinha und Zuckerwatte für den Weg – und schossen dann mit den magischen Weihnachtsmann-Rentieren und den Bienenvölkern in den blauen Frühlingshimmel. Ihr Ziel: Italien, Umbria. “Hach, was machte Schmetteling nicht alles, um die Welt zu retten”, atmeten Martha und Sonja zufrieden aus, als sie ihren Freunden hinterherschauten, der Punkt am Himmel immer kleiner wurde. Ohne Schmetterlingsküsse war das alles gar nicht möglich gewesen …

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