Beim FBI bewerben

Wer sich beim FBI bewerben will, muss zumindest eines bedenken.

… Es war 23.56 Uhr: Das elektronische Fitness-Überwachsungsgerät hing als Band um den Unterarm. „Sie haben 95 Prozent ihres Bewegungspensums nicht erreicht!“ Darunter blinkten bei der Ernährung nur rote Balken. Zucker: zu viel. Kohlenhydrate: zu viel. Und, und, und – alles zu viel. Nur bei Obst funkelte es grün. Schmetterlingsmädchen Martha hatte „Erdbeeren“ eingegeben. Gut. Sie hatte literweise Erdbeerinha in sich reingeschüttet. Aber das zählte aus ihrer Sicht. Gemütlich kuschelte sie sich nun in ihre Schäfchenwolkendecke auf der Couch, sah kurz Darfo, Sonja und Johnny schnarchen, da griff sie sich eine weitere Zuckerwatte und widmete sich ihrem Prinzessinnen-Action-Film. Knirsch, Knirsch, Knirsch. Doch die Stimmung währte nicht lange: „Haaaaach“, jammerte sie jetzt leise. Wie im Prinzessinnen-Action-Film wäre sie auch gerne eine FBI-Agentin. Sie würde sich demnächst bewerben. Vielleicht. Denn: Der Traum war aber gerade beim Blick auf ihr Fitness-Überwachsungsgerät am Arm geplatzt. Zumindest für heute. Hätte sie sich mal innerhalb der letzten 16 Jahre beim FBI beworben. Jetzt würde es für sie auf jeden Fall schwieriger – denn dort galten nun andere Vorschriften. Der Grund: Anscheinend hält FBI-Chef James Comey seine Agenten für zu fett. Zudem hat er Sorge, bei einem Laufwettbewerb würde eine U3-Kindergartengruppe besser abschneiden als die Helden der USA. Daher müssen sie jetzt einen Test bestehen: „Männer bis 40 Jahre müssen 24 Liegestützen nacheinander schaffen. Zudem 35 Sit-ups (Bauchmuskelübungen). Sie müssen 300 Meter in weniger als einer Minute rennen und 1,5 Meilen (2400 Meter) unter 13 Minuten hinter sich bringen“, heißt es da. Bis zum Oktober dieses Jahres müssen sie den Nachweis erbringen. „Puuuh.“ Da hatte man ja noch Zeit. Schmetterlingsmädchen Martha schaute auf ihr Gerät. 23.59 Uhr. „Na, aber heute wird das auch nichts mehr.“ Knirsch, Knirsch, Knirsch …

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