Im Animal Adventure Park in Harpursville gibt es jetzt eine Giraffen-Geburt im Live-Stream zu sehen.
… Das Wohnzimmer im Schmetterlingshaus war gerammelt voll: Drei-Ohr-Elefanten, Weihnachtselfen, Einhörner unterschiedlichster Farbrichtungen, tandrische Waloterschweine mit landesüblichem Akzent und viele, viele Märchenwesen mehr drängelten sich um die großen TV-Screens. Der Grund: Die 15-jährige Giraffen-Dame April bekam ihr viertes Kind! Eine Giraffen-Geburt im Live-Stream!
„Bitte nicht drängeln, bitte nicht drängeln“, stand Schmetterlingsmacho Johnny vor der Eingangstüre und kassierte gerade von drei Glühwürmchen den Eintritt für die mehrtägige Show. Die Luft war bereits stickig, alles roch noch märchenhaftem Schweiß und sehr viel Zucker. „Das macht einmalig eine Stange Zuckerwatte pro Kopf – und alle 24 Stunden wird ein Fass Erdbeerinha fällig.“ Erstaunt schauten sich die drei blau leuchtenden Glühwürmchen an. Sie wussten, dass der Live-Stream von Giraffe April jetzt schon mehrere Tage lief – und die Geburt sich noch um einige Tage hinziehen könnte. Wie sollten drei kleine Glühwürmchen ein Fass Erdbeerinha hierher bekommen? „Wenn ihr noch überlegt, dann stellt euch bitte wieder hinten an“, zeigte Johnny zum Ende der Schlange. Zwei Doppel-Nashörner grinsten die Winzlinge nur an, zahlten ihre Zuckerwatte. Beide hatten ein Fass Erdbeerinha auf den Rücken geschnallt. Sie würden mühelos bis heute Abend und dann noch den nächsten Tag hier sein können. Johnny winkte die beiden grauen Schlachtschiffe auf fünf Beinen durch. Dahinter warteten zwei echte Giraffen aus Afrika. Naja, nicht ganz echt. „Mir ham gehört, es gübt wat zu kieken?“ Zwei sprechende Giraffen mit bajuwarisch-berlinerischen Vorfahren, die in der Tourismusbranche auf Pandora XII tätig waren. Die Geschichte hatte sich im gesamten Universum herumgesprochen. Im Wohnzimmer drängelte sich Schmetterling Darfo bereits durch die Masse.
Giraffen-Geburt füllt das Schmetterlingshaus
„Wir bauen im Garten noch einige weitere TV-Screens auf“, stöhnte er mit dem ganzen Gestänge unter dem Arm. Martha und Sonja kümmerten sich derweilen um die Verpflegung, sie hatten Einhorn Pinki und den New Yorker Hafenpolizisten Elvis zur Unterstützung angefordert. Elvis hatte über seine Polizeiuniform eine Schürze angezogen, Pinki werkelte mit Kochmütze und großen Löffeln in der Küche rum. Durch die Giraffen-Geburt gab es richtig viel zu tun! „Das ist echt der Hammer mit euch Märchenwesen!“, war der New Yorker Hafenpolizist ganz aufgekratzt. Seit der Piratengeschichte gehörte er zur Truppe, naher Freundeskreis, versteht sich, und es war ihm eine pure Lebensfreude, hier mit auszuhelfen. Er sah Lebewesen von der Erde und aus den entferntesten Galaxien, kein Mensch würde ihm das je glauben. „Hammer“, strahlte er über das Gesicht. „Noch einen Erdbeerinha?“, latschte er mit einem vollen Tablett aus der Küche los.
Sofort sprangen rund 250 Hände im Wohnzimmer in die Höhe. Und Giraffe April ließ die Kasse der Schmetterlinge klingeln. Bereits am Mittwoch hatte ihr Zoo, der Animal Adventure Park in Harpursville im US-Staat New York, die Web-Cam in ihrem Stall installiert. Millionen Zuschauer von der Erde folgten dem Geschehen bis jetzt. Unter #giraffewatch versammelten sich unzählige menschliche Beobachter bei Twitter, um ihre Kommentare zur Giraffen-Geburt loszuwerden. Und Giraffe April hatte nun auch dafür gesorgt, dass die anstehende Giraffen-Geburt das Schmetterlingshaus zum Platzen brachte. Die Schlange vor Schmetterlingsmacho Johnny wollte gar nicht enden – da warteten jetzt rund eine Million blau leuchtender Glühwürmchen vor ihm. Sie rollten gemeinsam drei Fässer Erdbeerinha vor sich her. Er grinste: „Gut, als eine Person kann ich euch ja schlecht werten“, winkte er den surrenden Mob durch …
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