Ist der Feuerwehrknopf nicht wunderbar? Wer würde da nicht liebend gerne einmal draufdrücken und schauen, was dann passiert?
… Als die ersten Rettungskräfte eintrafen, fanden sie einen Ort der Verwüstung vor: überall waren kleine Pappbecher, Luftschlangen und Konfetti verstreut. Das Blaulicht aller Feuerwehrwagen schwappte in jeden Winkel der Halle. Die Stereoanlage, die eigentlich nur für den Gebaruch die Freizeit vorhanden war, spielte volle Kanne Rock n Roll-Musik. Feuerwehrschläuche waren ausgerollt und es sah so aus, dass wenn die eintreffenden Rettungskräfte noch etwas später gekommen wären, die Halle unter Wasser gestanden hätte – irgendjemand hatte bereits angefangen, sie an die Hydranten anzuschließen. Ein Wasserspiel zur Abkühlung. So weit waren die Attentäter aber nicht mehr gekommen. Glück gehabt!! Schnell begannen die Feuerwehrleute ihre eigene Einsatzzentrale in Strümp – Heimatort des 13-jährigen Superhelden Sebastian Feuerstiel – unter die Lupe zu nehmen, und den Grund für das Chaos ausfindig zu machen. Doch die Eindringlinge hatten anscheinend schon die Flucht ergriffen. Niemand war mehr da. Scheiße, fluchte ein kleinerer Kerl in Uniform. Jetzt mussten sie das Durcheinander wieder aufräumen Als der Truppführer allerdings als erster Mann hinter den Fahrzeuge nachschaute , … erstarrte er zu einer Salzsäule, magisch gebannt. Was seine Augen hier sahen, war nicht von dieser Welt: Ein silber-blauer Kubus schwebte leuchtend in der Halle und sprühte bunte Funken in die Luft – die erst emporstiegen, sich in der Luft in Schneekristalle verwandelten und dann auf den Boden in weitem Bogen herunterregneten. Dort angekommen, löste sich der Zauberregen wieder in Luft auf. Niemand der Anwesenden sah den schmollenden Schmetterlingsmacho Johnny, der versteckt, grummelnd hinter einer Deckenleuchte hing.
Einem echten Feuerwehrknopf zu widerstehen, ist schwierig
Und das hatte seinen Grund: Darfo hatte während des Schmettelings-Sommerfest aus Versehen den schönen roten Notrufschalter der Wache entdeckt. Der Feuerwehrknopf der Feuerwehr. Mit all seiner Kraft hatte er versucht, seinen Fingerchen zu befehlen, dass sie NICHT drauf drücken sollten. Wirklich: Ritter-Begleiter Darfo hatte seine Arme und Händchen angefleht, sie sollten NICHT den Knopf drücken. Bitte, bitte, hatte er geheult. Dabei hatte er immer zu der viereckigen Partykugel (der Kubus) geschaut, die Johnny von Sadasch besorgt hatte, gleichzeitig aber auch die fröhlich tanzenden Schmetterlinge gesehen, wie schön sie da feierten. Und er hatte sich selbst verflucht!!! Er würde diese Party zerstören. Nein, bitte nicht!!! Das musste Johnny ihm glauben!!! Denn dieser Schalter war nicht irgendein Knopf!!! Er hatte etwas Magisches an sich, das ihm den Befahl gab, er solle ihn drücken!!! Wirklich!! Die Stimme war in Darfos Kopf präsent!! Drück mich, drück mich, flüsterte sie wie eine fiese Verführerin!! Doch so sehr sich der arme Darfo gegen dieses Verlangen auch wehrte, … der kleine Schmetterling war vollkommen machtlos gegen die Kraft des magischen Feuerwehrknopfes – er hatte die Willenskraft eines Puddingteilchens. Es kam einfach aus seinem Innersten: Schweißperlen der Aufregung auf der Stirn, mit einer Wucht und einem Willen, die unvorstellbar für den kleinen Schmetterling waren. Die Macht der Neugierde war viiiiiiiieeeeel stärker als er … und da war es mit zitterndem Finger dann passiert: Das Signal war gegeben worden und alle ehrenamtlichen Retter von Strümp eilten im Höchsttempo zu ihrer Feuerwache. Johnnys mühsam organisierte Party für die Mädels war ruiniert … bis ihm das Plakat an der Seitenwand auffiel. Johnnys Gedanken rasten und Darfo war schon fast vergessen . „Yeah Baby“, die Retter veranstalteten ja selber ein Sommerfest!!! Wie jedes Jahr!! „Yeah Baby“, dann eben noch mal: Rock ’n‘ Roll …