Babysitter haben es beileibe nicht leicht.
… Johnny kletterte in den weißen Schutzanzug, zog sich die Atemmaske an. Nur die Flügel schauten durch extra angefertigte Schlitze heraus. Sein Blick schweifte über den Tisch: Penaten-Creme, Kekse, Schnitzel, Superman-Comics, Desinfektionsspray, Pin-Up Kalender … alles da. Erste Sahne. Dann sprang er vom Wohnzimmertisch und wanderte zur bereits liegenden Plastikfolien-Rolle. Mit einem gekonnten Tritt rollte er die erste Bahn bis zur Wand aus. Eilig wendete er die Rolle und ließ die nächste Bahn ab, direkt neben der ersten. Dann wieder und wieder … bis der Teppich im ganzen Wohnzimmer von einer kompletten Schicht Plastikboden überdeckt war. Alles sicher. Als er sein Werk betrachtete, kratzte er sich die Stirn … die anderen Räume auch noch? Na klar!! Freiheit für alle!! Schnell machte er sich daran, Küche, Bad, Büro, Spielzimmer und Elternschlafzimmer auch noch auszulegen. Dabei kam ihm noch ein Gedanke: Nichts bereitete so viel Spaß, wie eine gepflegte Kissenschlacht auf dem Elternbett! Flugs trug Johnny alle Federsammlungen zusammen – startklar. Das würde er perfekt meistern. Das Vertrauen, das die Eltern in ihn setzten … nicht enttäuschen. Ein letzter Blick. Alles perfekt. Jetzt machte er sich auf den Weg in das Kinderzimmer, zog dabei den Reißverschluss des Schutzanzuges noch hoch und flog zu dem Gitterbettchen. Mit seiner Atemmaske war auch alles in bester Ordnung. Dann beugte er sich über die Fesseln … und schaute direkt in das Gesicht der 19-monatigen Bella. Ein Engel. Leicht berührte er ihre Schulter und weckte sie. Mit einem strahlenden Lächeln begrüßte sie den Tag. Johnny war bei dem Anblick hin und weg. Ja, die ganze Vorbereitung hatte sich gelohnt. „Guten Morgen, mein Schatz. Heute können wir alles machen, was wir wollen. Und das Wichtigste: Du brauchst den ganzen Tag keine Windel tragen. Ich hab alles für deine körperliche Freiheit vorbereitet … ist das nicht super???“ …