Die junge Frau saß in ihrem blauen Kleid auf der Parkbank und kicherte. „Hihi, das kitzelt“, lachte sie und versuchte, so gut es ging, nicht die Blicke der Passanten auf sich zu lenken. Doch die Bewegungen an ihren Oberarmen waren kaum zu verbergen. „Wann seid ihr denn fertig?“, wollte sie wissen. „Pssst. Gleich“, flüsterte Sonja, die Schmetterlingskriegerin, ihr zu. „Und dann bin ich eine von euch?“ „Ja, Pssstt“, beulte jetzt eine andere weibliche Schmetterlingsstimme von unter dem Oberteil der nervösen Frau hervor. Susa konnte es kaum noch aushalten. Dann krabbelten Martha und Sonja hervor, schauten, dass gerade niemand vorbeikam, und setzten sich auf ihren Schoß. In den Händen hielten sie Lippenstifte. „Weißt du noch, was du sagen sollst?“ Sofort fing die junge Frau an, zu nicken. Im Kopf ging sie wieder und wieder diese einfachen Worte durch. „SIE bewegen die Welt. Deswegen sind wir hier, deswegen gehen wir weiter“, hauchten die Schmetterlinge ehrfurchtsvoll. Die Augen von Susa waren von einem Funkeln erfüllt, das in direkter Konkurrenz zu den Sternen stand. „Nur Mut. Mit der Hilfe auf deinen Armen wird alles gut und wir sind auch nicht weit weg. Wenn’s brennzlig wird, hauen wir dich da wieder raus.“ Susa musste schlucken. Ihr wurde vor Aufregung übel, schwindelig und drohte fast von der Bank zu fallen. Sonja sah, wie die Leidende kreidebleich wurde, flog sofort vor ihr Gesicht und zeigte mit dem Finger auf sie. „Mensch, reiss dich zusammen“ Susa schüttelte sich kurz. „Es ist doch so, dass es von da kommt, oder?“, warnte Sonja und zeigte genau auf ihre linke Brust. Damit war schließlich nicht zu spaßen.
Eins sein, ist wertvoller als das ganze Universum
Was von da kam, war wertvoller als das ganze Universum zusammen. Und als wenn genau in dem Moment ihr Innerstes wie die Stimme eines Ritters zu ihr sprechen würde, stand sie auf, ging die paar Meter bis zur Ecke und stand genau… hinter ihm. Dann tippte sie auf seine Schulter. Sonja und Martha mussten sich beeilen und hüpften schnell in den Baum. Die beiden Schmetterlingsdamen hatten Ben hierher bestellt. Und das Schöne war, sie hatten durch seine Augen direkt bis zu seinem Herzen schauen können, als sie ihm sagten, dass Susa ihn gerne sehen würde. Das hatten sie ihr aber nicht gesagt. Noch in der Drehung hörten sie auf der anderen Seite in den Ästen über Ben ein wildes, unterdrücktes Gekichere. War das aufregend. Darfo und Lukas fielen vor Anspannung fast von den Zweigen, bückten sie sich so sehr nach vorne. In ihren Händen hatten sie ebenfalls Lippenstifte. Als Darfo Martha und Sonja sah, fing er freudig an, zu winken, schloss seine rechte Hand und hielt den Daumen nach oben. Alles perfekt!!! Der Junge brennt fast!!! Und dann geschah es: die Erde stand still, das Leben pausierte und präsentierte in dem Moment seine eigene Daseinsberechtigung. Es schien, dass durch die Augen der Schmetterlinge jedes Herz des Universums vereint war, der glühende Antrieb, der Puls der Ritter der Blauen Rose, funkenschlagende eins. Sofort sprangen die Schmetterlinge auf und tanzten. Und dann kam noch einer, noch einer und noch einer. Es wurden immer mehr. Ben griff ihre Hand und Susa seine. Die Schmetterlinge wurden so viele, dass sie wie ein Märchen-Wirbelsturm um sie einen Kreis bildeten und sie in die Höhe emporhoben. Ein unendlicher Schrei in einer Schlucht. Sie trugen sie höher und höher. Ein fliegendes Bunt-Meer. Dann stoben sie auseinander, ließen sie alleine… und sie schwebten selber wie zwei Schmetterlinge in den Lüften. Hier waren sie frei. Über ihnen formierten sich die Schmetterlinge erneut. Die einen formten ein riesiges Herz, und die anderen flogen mitten hinein. London, Berlin, München, Rom. Sie bildeten damit dasselbe Zeichen, das Susa und Ben mit Lippenstift auf ihren Oberamen trugen. Dasselbe Zeichen, das Schmetterlingsmacho Johnny mit den Kindern der Erde einem der großartigsten Ritter der Galaxien in blau leuchtenden Städten ins das Universum strahlte … Jens und Sarah … ein Herz, eine Hoffnung, eine Liebe … One