Wer es richtig hart mag, nutzt Nudelhölzer beim Faszien-Training. Klong.
… In herrlichsten Blau-Lila-Tönen funkelten die Beulen am Kopf, die Flecken an den Ärmchen, an den Flügelchen, an den Beinchen, am ganzen Leib von Schmetterlingsmacho Johnny. „Öööööh“, stöhnte der kleine Racker. Vor ihm stand Sonja, mit dem Nudelholz in der Hand. „Hör auf zu jammern – das ist Faszien-Training!“ Er hatte es so gewollt. Knapp neun Kilogramm hatte der Schmetterling bereits abgenommen. Nun war er offen für jede weitere Gesundheitsanwendung, die ihm unter die Nase kam. Er schnupperte halt gerne in alles rein. Und bei den Menschen hatte er nun aufgeschnappt, dass sie jetzt auf dem Faszien-Trend ritten. Dazu nimmt man meist eine Rolle und bearbeitet seinen Körper. „Die dünnen, weißen Bindegewebsschichten durchziehen jeden Körper wie ein dreidimensionales Spinnennetz. Sie bestehen aus unzähligen Lagen von Fasern aus Kollagen, die bei Bewegung aufeinander gleiten.“, heißt es da. Wie ein Netzwerk sollen die Faszien durch den Körper wandern. Mittlerweile gehen die Zweibeiner zu Yoga-, Pilates- und Stretching-Kursen, um die Faszien zu trainieren. Es ist einer Selbstmassage ähnlich, bei der Verspannungen und Verklebungen gelöst werden sollen. Erdenbewohner, die viel im Büro sitzen oder gerne dazu neigen, ihren Alltag möglichst bewegungsarm zu gestalten, könnten auf das Faszien-Training zurückgreifen – ohne dabei viel ins Schwitzen zu kommen. Und auch die anders ausgerichteten Motivationstypen gehen gerne diesem Fitness-Trend nach: Auch zur Behandlung von Muskelkater nutzen es einige Sportler. Sogar die Profisportler. Vor und nach der Trainingseinheit, um die Regeneration des Bindegewebes zu unterstützen. Die Menschen nutzen zum Faszien-Training Hartschaumrollen. Sie setzen oder legen sich drauf, das Eigengewicht übt den Druck aus. Mit dem Faszienrollen massiert der Patient aber auch seine Muskulatur und die Haut. Und ein echter Schmetterlingsmacho konnte das noch eine Ecke härter. Old School, quasi. Bereits benommen schaute Johnny Sonja mit ihrem Nudelholz grimmig an – winkte und knurrte. „Mach weiter.“ Ganz nach dem Motto: Wer schön sein will, muss leiden. Klong …
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