… Schmetterlingsmädchen Martha hing mit dem Fernglas auf der Fensterbank. „Sehr gut, sehr gut“, rieben sich Darfo, Sonja und Johnny die Händchen. Sie hatten den Garten genau im Blick. Gerade besser: die kleinen Geruchsgläschen. Und wie sie darauf abfuhren, die Mücken. Allerdings nicht auf alle. Die einen mochten sie mehr als andere. Und das hatte seinen Grund: In den Gläsern waren kleine Hautfetzen von Menschen. Männern und Frauen, von Jung und Alt. Das hatten sie gewusst. Vor allem die von Schwangeren, von dickeren Menschen und von Menschen mit höheren Körpertemperaturen waren bei Mücken hoch im Kurs. Aber generell schienen es auch die Gene zu sein. Das hatten Wissenschaftler nun herausgefunden. Und damit wollten sie nun einen besseren Mückenschutz erschaffen. Zum einen könnte man den Geruchssinn von Mücken direkt manipulieren, zum anderen könnten die Zweibeiner chemische Tarnkappen entwickeln. Die Schmetterlinge hatten ihre Abwehr-Chance erkannt. Märchenwesen waren halt nicht doof. Sie hatten bereits die zweite Stufe ihres neuen Mückenschutzes gestartet. „Das klappt“, zeigte Schmetterling Darfo auf das kostenlose Buffet, das sie in ihrem Garten aufgebaut hatten. Von Vorspeisen wie kleinen Vier-Sterne-Salaten über Hauptgerichte wie Schweinebraten, Hühnerfilet mit Knödeln oder Spätzle mit Rotkohl oder Sauerkraut bis hin zu Nachspeisen wie Vanille-Eis mit Schokosauce – das, was die Schmetterlinge in ihrem Garten aufgefahren hatten, ließ keinen Mensch kalt. Und es funktionierte, auch dank der Kostenlos-Hinweis-Schilder auf der Straße: Zu Hunderten strömten Menschen in den Schmetterlingsgarten, gaben sich ganz der Völlerei hin. Und siehe da: Alle Mücken aus der Umgebung stürzten sich auf die Zweibeiner von der Erde – das Schmetterlingshaus war heute Nacht mückenfrei. „Yeah“, schlugen die Schmetterlinge untereinander ab …
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