Es gibt Sternschnuppen am Himmel, die lassen Wünsche wirklich wahr werden.
… Der Wind zischte an den Schmetterlingen vorbei, höher und höher und immer höher flogen sie – bis zum Dach der Welt. „Jipiiiiiiii“, jubelten die kleinen Racker, während sie sich drehend wie Pistolenkugeln in die höheren Atmosphären schraubten. Sie waren frei, sie waren glücklich. „Jipiiiiii“, konnten bereits die Astronauten auf der ISS hören. Aber es war kein Zufall, dass sie über Bogota diesen „Ausflug“ machten. Hier hatte der Widerstand den Orbitlift von Cuberatio zerstört. Auf der ganzen Welt hatte das Computer-Roboter-Unternehmen diese zur einfacheren Versklavung der Menschheit installiert. Nicht wenige hatten den Orbitlift trotzdem bewundern müssen. Es waren mehrer gespannte Hightech-Seile gewesen, die die Waren und Lieferungen von Raumschiffen zur Erde runter und wieder hoch transportieren konnten. Nun, Jahre später, kamen auch die Menschen auf die Idee. „Ein kanadisches Unternehmen will einen Lift bauen, der Astronauten direkt ins All befördert. 20 Kilometer soll sich dieser Aufzug in den Himmel recken. Er wäre damit 24 Mal so hoch wie das bislang höchste Gebäude der Erde.“, heißt es da nun jetzt. Thoth Technologies lautet der Name der Firma, die nun diese Ziel in den nächsten zehn Jahren erreichen will.
Ein Meer von Sternschnuppen
Anders als es Cuberatio gemacht hat, will die Firma es wohl in Form eines Mega-Turms machen. In der ersten Phase soll ein Prototyp fünf Kilometer in die Höhe reichen, danach soll einer mit 20 Kilometern Höhe folgen. „Aufeinandergestapelte Ringe aus Kevlar sollen die nötige Höhe möglich machen. Kevlar ist ein besonders widerstandsfähiger Kunststoff, der zum Beispiel für Schutzwesten oder im Flugzeugbau eingesetzt wird. Gefüllt werden sollen diese Ringe mit Wasserstoff oder Helium, was ihnen Auftrieb verleiht. Die einzelnen Bauelemente sollen zudem wie Kreisel rotieren und dem Bauwerk so Stabilität verleihen.“ Abgesehen davon, dass es sich bei den ersten Lifts von der Erde in den Weltraum um Instrumente der Unterdrückung handelte, fanden es die Schmetterlinge recht amüsant. „Das wird bestimmt witzig, wenn sie es schaffen, die Menschen, also“, winkte Schmetterlingsmädchen Martha Darfo zu. Sie hatten natürlich ihre selbstgebastelten Raumanzüge an, mit Kugelaquarium als Helm (mit Löchern, versteht sich). Darfo grinste ihr zu. Sonja und Johnny zeigten auf den Höhenmeter. 19.000! Fertig!! Perfekt!!! Drei, zwei, eins – sofort griffen die Schmetterlinge Martha, Darfo, Sonja und Johnny hinten an den Rücken. Sie zückten ihr Rucksäcke, holten die bodenlosen Lederbeutelchen raus – und griffen hinein. „Jipiiiiiiii“, jubelten sie … und verstreuten silbergoldenen Sternenstaub. Es funkelte und glänzte, es glimmerte und schimmerte über Südamerika. „Jipiiiiiiiii“, rieselte ein Meer von Sternschnuppen herunter. Überall war es zu sehen. Stundenlang. Und das Beste: Dies waren echte, „magische“ Sternschnuppen. Jeder, der eine hiervon sah und sich etwas wünschte – dessen Wunsch wurde auch wahr …
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