Manch einer wird hier bei Schnick-Schnack-Schnuck den Brunnen erkennen, manch einer aber auch eine Giraffe beim Boule spielen. Eines ist aber klar: Wer bei Schnick-Schnack-Schnuck weniger denkt, hat größere Chancen zu gewinnen.
… „Denken ist nicht gerade das Ding von Schmetterlingen“, schauten sich die beiden Einhörner an und grinsten. Grillen-Symphoniker spielten ihre schönsten Kneipenlieder, blau leuchtende Glühwürmchen schlossen ihre Wetten ab. Es roch nach Schweiß, Zuckerwatte und frisch blühenden Blumen im Schmetterlingshaus. Neptun und drei Waldschrate, mehrere Feen und Elfen, der Osterhase und zwei Lindwürmer waren hier, aber noch viele, viele andere bekannte Märchenwesen mehr. Und das war auch richtig so. Denn: Martha, Darfo, Sonja und Johnny spielten gerade das World-Battle-3000-Schnick-Schnack-Schnuck. Seit Stunden ballerten sie sich gegenseitig mit Schere, Stein, Papier und Drache zu. Getanzt, versteht sich. Außerdem: Jeder Schmetterling durfte noch fünf weitere geheime Objekte wählen, die nur er einsetzen durfte. Die Zuschauer mussten dann entscheiden, was mehr oder was weniger wert war. Das geschah per Gejohle. Wo es lauter war, da war der Wert höher. Aber der Vorteil: Denken war nun wirklich nicht des Schmetterlings Ding. Einfach aus dem Bauch heraus spielten sie. „Und das macht es hier sehr spannend“, legte das pinke Einhorn mit Regenbogenhorn seine Füße hoch. Das blaue mit grünen Punkten schlürfte derweilen genüsslich seinen Erdbeerinha und notierte immer wieder den neuesten Spielstand. Und ja, es war von Vorteil, dass Schmetterlinge beim Spielen ihr Gehirn ausschalteten und einfach drauf loslegten.
Schnick-Schnack-Schnuck
Anders bei den Menschen: Die dachten einfach zu viel nach bei Schnick-Schnack-Schnuck. Das hatten Wissenschaftler nun bewiesen. Mittels einer weiteren Studie. Sie hatten ihre Probanden anscheinend gegen eine Maschine antreten lassen. Der Computer hatte Stein, Schere und Papier zu gleichen Teilen zufällig ausgewählt – und er gewann. Denn die Menschen dachten beim Spiel nach – ließen sogar Emotionen mit einfließen. Und das war nicht die richtige Strategie, um die Maschine zu schlagen. Hatte ein Zweibeiner gewonnen, wählte er im Durchschnitt bei der nächsten Runde noch einmal dasselbe Objekt. Verlor er, wählte er im Durchschnitt ein anderes Objekt. „Das machen die Kleinen da vor uns eigentlich nicht.“ „He?“ Es war etwas schwierig, mit Ohrstöpseln das andere Einhorn zu verstehen. Die hatten sie sich irgendwann reingesteckt. Denn es gab noch einen Unterschied zu den Menschen beim Spiel der Schmetterlinge: Nicht nur, dass sie völlig aus dem Bauch heraus agierten bei Schnick-Schnack-Schnuck, nein, sie fluchten auch wie die Kesselflicker. Und tanzten halb stehend, halb fliegend ihre Figuren. Amüsant wurde es beispielsweise beim Stein. Da hatte jeder Schmetterling eine andere Darstellungsform. Aber auch beispielsweise Marthas liebste Figur, der kochende Kranich, war sehr amüsant. „Alleine das Zuschauen macht schon Spaß“, grinste nun wieder das erste Einhorn und prostete dem anderen mit seinem frischen Erdbeerinha zu. „Oh ja. Menschen können sich hier ruhig eine Scheibe abschneiden, wenn sie gegen ihresgleichen gewinnen wollen. Denken sollte man nicht – das ist eine gute Formel …
guckst du welt