… Das Sprungbrett stand mitten im Wohnzimmer. Auf dem Boden davor stand eine zuckersüße Glitzertorte in der Form von Japan. An alten Schulbänken saßen Martha, Sonja und Johnny. Brav mit Stift und Notizblock. „Klatsch“, knallte ein Spuckepapierkügelchen, abgschossen aus einem hohlen Stift, an Marthas Hinterkopf. „Äii“, drehte die sich sofort um. Johnny war gerade noch in der Bewegung, mit der er die „Waffe“ hinter den Flügelchen versteckte. „Was?“ zuckte er unschuldig mit den Schultern. „Grrrr“, knurrte Martha den „Blödmann“ an. Schule war scheiße. Vor allem wenn der Dozent Darfo hieß. Doch: „Klack“, machte es vorne an der Türe. Sofort drehten sie sich um. Im weißen Kittel, mit dem Professorenhut auf dem Kopf und Monokel im Auge betrat er den Raum. „Guten Abend, meine Damen und Herren“, paffte er noch schnell an seiner Seifenblasen-Pfeife. Er schaute sich um. Seine Studenten saßen wirklich sehr nett an ihren Tischchen. Martha himmelte ihn sofort an, Sonja war die einzig konzentrierte Schmetterlingsfrau vor Ort. Johnny kämpfte sichtlich mit dem inneren Schweinehund, den „Lehrer-Deppen“ nicht vor allen auf die Schüppe zu nehmen. Aber es hieß, er habe brandheiße Informationen von den Märchenwesen aus dem asiatischen Raum. Und es stimmte.
Japan ist gefährdet
„Sehr geehrte Studierende, es gibt schlechte Neuigkeiten von der Erde.“ Und mit einem Mal war alle Heiterkeit verschwunden. Seine Stimme verriet, dass es ernster um die Menschen stand, als sie es sich vorher gedacht hatten. Denn: Die Nachrichten, die sie erhalten hatten, stammten aus und um Japan. Der Schmetterlings-Professor kletterte nun die kleine Leiter nach oben, bis er oben auf dem Sprungbrett stand. Er ging zum Rand. Die Augen von Martha, Sonja und Johnny wanderten sofort zur Torte in Inselform hin. „JAPAN“, stand da in dicken Lettern drauf. „Es steht schlecht, wahrscheinlich, um die Menschen, wenn nicht sogar um ganze Gesellschaften!“ Martha blickte Sonja ängstlich an, direkt wanderten ihre Augen zurück, nach oben, zu Darfo hin. Der sprang mit einem Mal in die Luft, ließ sich vom Sprungbrett nach vorne schleudern … und landete in einem Bogen gezielt mitten auf „JAPAN“. „Platsch“, explodierte die Torte. In der Mitte war nichts mehr, es gab zwar noch konstante Reste, aber alles andere war versprengt, eigentlich nicht mehr existent.
Und schon ertönte der Gong. Der Unterricht war beendet …
Japan wird seit den letzten Tagen von einer Serie von starken Erdbeben erschüttert. Zudem waren Vulkane wie der Shindake ausgebrochen. Das war mehr als eine ernste Situation – das konnte die Welt im wahrsten Sinne des Wortes bewegen: Es könnte eine aktive Phase der Krustenbewegung bedeuten. „Ich kann sagen, dass sich Japan derzeit in einer aktiven Phase befindet“, sagte der Chef des Forschungszentrums für Erdbebenvorhersage an der Universität Tokio, Toshiyasu Nagao. Angesichts der geographischen Lage Japans seien die aktuellen Aktivitäten eher normal. Ein Erdbeben, das stark genug sei, „um unsere Gesellschaft zu verändern“, könne sich aber jederzeit ereignen.“, heißt es da. Und das hatten auch die Märchenwesen aus der Region berichtet …
guckst du n-tv
yeuem
31. Mai 2015 - 21:55 ·ANGST frisst SEELE auf