Zeit für eine Gute-Nacht-Geschichte muss immer sein.

„Aber du musst mir versprechen, dass du danach auch wirklich pennst!?“ „Hihihi“, kicherte die kleine Luna unter ihrer Bettdecke, zog die Beinchen an sich ran und spielte aufgeregt mit den Füßchen. Flugs platzierte sie Kuschelbär Momo unter ihrer Brust so, dass er auch alles mitbekam. Darfo hockte mit einem Bilderbuch vor ihr und wollte eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen. „Mach mal Platz“, flüsterten Martha und Sonja und ruckelten sich unter die Bettdecke in ihren Nacken. „HörrHörr! Ein bisschen mehr Ruhe, bitte!“, raunte der kleine Nachtphilosoph. Ängstlich nickten alle drei. Skeptisch schaute Darfo sie an. Huch, erschrak Luna und griff schnell den Kopf von Momo. Dann nickte sie mit ihm, bewegte ihn hoch und runter. „Na also. Geht doch.“ Demonstrativ knackte der Schmetterling mit seinem Nacken, dann ging’s los: „Es war einmal eine Zeit, in der Ritter, Prinzessinnen und Eishockeyspieler friedlich miteinander lebten. Eine Zeit, in der noch drei Monde um die Erde kreisten – ein Gleichgewicht. Ein roter, ein weißer und ein pink-grün-blau gestreifter mit Wasserblasen, die in kristallgelben Explosionen in den Weltraum spritzten, sich in der Erdatmosphäre in Sternschnuppen verwandelten und dann als Schokoladenkartoffeln auf den Feldern landeten, die die Bauern nur noch einsammeln mussten …

… SchnarchSchnarchSchnarch, ratzten die Mädels plus Momo friedlich nach über einer Stunde dahin. „Hach“, stöhnte der kleine Schmetterling zufrieden. Eine gute Tat am Tag war gar nicht so schwierig, dachte Darfo und legte das Bilderbuch auf das Nachttischchen. Das war eine tolle Gute-Nacht-Geschichte gewesen. Und das machten Schmetterlinge und andere Märchenwesen jeden Abend auf der ganzen Welt. Gerade wollte er es zuschlagen, da musste er grinsen, als er die Seiten sah – sie waren leer …