Barbaren sollte es in der Wissenschaft nicht geben. Weit geirrt.
Als der österreichische Wissenschaftler nur noch mit dem Kopf aus dem Schnee schaute, bettelte der Mann bereits um sein Leben. „Lasst mich raus! Lass mich raus! Ich werde auch alles tun, was ihr von mir wollt!“, flehte der Mörder und Barbar. Die Schmetterlinge saßen gemütlich in kleinen Klappstühlchen vor ihm in dicken Wintersachen und tranken heißen Honig mit einem Spritzer Zitronentee. „Meinst du, das war ihm eine Lehre?“, fragte Schmetterlingsmacho Johnny und ignorierte den Folterknecht. Der Mann gehörte einem Team von Wissenschaftlern an, die ein Lawinen-Experiment mit 29 lebenden Schweinen durchführen wollten. Sie wollten die Tiere lebendig begraben und sie darin verenden lassen. Das Zentrum für Notfallmedizin Bozen und die Universitätsklinik Innsbruck schreckten auch nicht vor dem totalen Verlust der Menschlichkeit in der Wissenschaft zurück, um Erkenntnisse über den Tod von Menschen unter Schneemassen zu gewinnen. „Bitte … bitte … ich kann meinen Körper kaum noch spüren und müde werde ich auch schon“, bettelte der Schuft. Das Experiment war zwar abgebrochen worden, doch für zehn Tiere kam jede Hilfe zu spät. „Für jedes Lebewesen einen Finger?“, blickte Sonja Darfo an. Der Österreicher riss die Augen auf. In dem Moment schrillten im Hintergrund aber schon die Sirenen, die sich ihnen hörbar näherten. „Naja, ich hab vor zehn Minuten dem Rettungsdienst bescheid gegeben“, zog er den letzten Rest aus seinem Becher, warf ihn dem Wissenschaftler an den Kopf und machte sich daran zu gehen. Schmetterlingskriegerin Sonja schüttelte angewidert die Flügelchen und folgte murmelnd ihrem Freund. „Barbarei ist so menschlich …