Die Menschen haben Albert Einsteins Gravitationswellen nachweisen können. Jetzt hatten sie Beweise – und die Astrophysik läutet eine neue Ära ein.
… Das riesige Teleskop des Observatoriums war genau auf den geheimen Swimming-Pool gerichtet. Die zwei hochprofessionellen Forscher schauten gemeinsam hinein. Und was sie sahen – war spektakulär: Große Objekte wurden beschleunigt, dann ein Sprung, und schon stauchte und streckte sich der Raum. „Jipppiiiiiiie“, quietschte der kleine Stern sogar dabei. Er hatte Schwimmflügelchen und eine Badekappe auf. „Platsch“, machte es wieder. Das nächste große Objekt hatte sich in Bewegung gesetzt und war ins Wasser gefallen. Martha kletterte schnell wieder aus dem warmen Becken heraus, lief einmal um den Pool herum und stellte sich sofort wieder neben dem Teleskop auf. „Juhuuuu!“ Winke, Winke. Darfo und Johnny in den weißen Kittelchen signalisierten ihr mit dicken Daumen, dass sie alles richtig machte. Sie hatten ihr Fernglas mit einem Videorekorder gekoppelt. Sie nahmen einfach alles auf. Das war Wissenschaft vom Feinsten. Niemand sollte später ihre Ergebnisse anzweifeln können. Alles musste fein säuberlich dokumentiert werden. Johnny kritzelte mit seinem Wachsmaler bereits seine Analysegedanken auf. Sie hatten eine These aufgestellt, hatten nun geforscht, experimentiert, würden es jetzt interpretieren – und ihre These über Gravitationswellen damit wiederum beweisen können. Und dann würden sie ihr komplettes Skriptum veröffentlichen. Andere Forscher sollten das schlussendlich diskutieren dürfen.
Gravitationswellen endlich nachgewiesen
„Da gibt’s aber nicht viel zu palavern, das ist alles korrekt“, kicherte bereits Darfo. Genau wie bei Einstein. Sie hatten alle keine Ahnung, warum sie dem alten Mann damals nicht einfach direkt geglaubt hatten. Nun hatten sie rund hundert Jahre forschen müssen, um seine Gravitationswellen zu beweisen. Heute waren die Wissenschaftler damit in den USA an die Öffentlichkeit gegangen. Sie hatten sie nachgewiesen. Für die Menschen war das eine neue Ära in der Astrophysik, für die Märchenwesen ein längst bewältiger Schritt. Aber gut: „Menschen sind halt was langsamer“, kicherte das kleine Graviton im Swimming-Pool. Schnell schwomm sie zum Rand und schlürfte einen Schluck Erdbeerinha. Dann noch zwei Kekse – und der kleine Stern hatte wieder ein wenig mehr Masse. Der nächste Sprung würde einfach nur noch mehr Gravitationswellen erzeugen. Und das hier auch die Zeit gekrümmt wurde, war allen klar. Kein Tag verging so schnell wie einer am Swimming-Pool. Hier war es so schön, die Zeit verging wie im Flug. Bei den Wissenschaftlern auf der Welt war es wahrscheinlich ebenso. Sie feierten rund um den Globus, am liebsten würden sie es schaffen, diesen Tag einfach noch länger zu machen. Aber so war das halt im 21. Jahrhundert. Zeitmaschinen hatten einige Märchenwesen und vielleicht auch einige wenige der anderen Lebewesen im Universum. Aber die Menschen noch nicht. Doch eines war klar: Der 11. Februar 2016 würden definitiv in die Wissenschaftsgeschichte eingehen – als einer der schönsten Tage am Swimming-Pool, und als der, an dem Albert Einsteins Gravitationswellen auch von Menschen nachgewiesen wurden …
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