Ungefähr so kann man sich einen der geheimen Geheimgärten der Schmetterlinge vorstellen. Nur anstelle von Tulpen ist alles voller Schokolade, Bonbons, Zuckerwatte und vielem mehr. Und natürlich auf Sträuchern wachsend, auf Bäumen und auf noch, noch vielem mehr. Der Vorteil: Alles klappt auch ohne Verpackung.
… Schmetterlingsmädchen Martha gab den Zahlencode ein, ließ ihr Auge im Augenscanner checken, drückte ihren Daumen auf den Fingerabdruckleser, sagte das geheime Geheimwort für den Sprachanalysator auf, öffnete die elfmal elf Schlösser mit ihrem Geheimschlüssel für kleine Schmetterlingsmädchen, entschärfte alle dreidutzendtausendfünzigstel Todesfallen, entklebte das kleine Haar am Spalt – daaaaan öffnete sie die schweeeeeeere geheime Geheimeichentüre im Keller des Schmetterlingshauses, quietschend, knarrend. Und schon passierte das Wunder: Eine Farbenexplosion, ein Tornado der Düfte, der ihr die Sinne raubte – jedes Mal. „Uff“, stöhnte sie süchtig. Vor ihr: Einer der geheimen Geheimgärten der sprechenden Schmetterlinge. Sie griff sich ein Körbchen vom Stapel und machte sich hüpfend auf. Sie pflückte Schokoladentafeln von den Schokoladensträuchern, griff nach Bonbons und Zimtschnecken von den entsprechenden Bäumen und erntete eine Ladung Zuckerwatte von unterschiedlichen Feldern. „Vielleicht noch eine Erdbeere“, überlegte die Kleine … und knickte den Stiel einer der immer blühenden Erdbeerblumen ab.
Ohne Verpackungen geht es der Erde besser
Drei, zwei, eins … „Plopp“, kam schon wieder eine Erdbeerpflanze aus dem Boden geschossen, in gleicher Größe, in gleicher Reife. „Hach“, träumte Martha vor sich hin. Was hatten es die Schmetterlinge nicht gut. Alles war ohne Verpackung, null Umweltbelastung. „Haaach. Die Menschen sind da noch nicht so weit“, seufzte die Kleine schwer. Aber in Berlin waren sie wohl jetzt auf dem richtigen Weg. Dort sollte jetzt der erste Supermarkt eröffnen, der komplett auf Verpackungen verzichten wollte, bei allen Waren. „Original Unverpackt“ lautete wohl das Projekt, mögliche Kunden können sich bei Realisierung ihre Behälter selber mitbringen. Die Ideenbringer wollen ihr Startgeld mittels Crowdfunding (Privatmenschen geben ihnen Geld) finanzieren. „Haaaach“, seufzte Schmetterlingsmädchen Martha, blickte in ihren Einkaufskorb und naschte schon einmal von einem Stückcken Schokolade. Wenn die Menschen doch nur schon so weit wären wie die Schmetterlinge …
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