Meerbusch-Büderich, 14.02 Uhr: Die Schmetterlinge Sonja und Darfo standen in Schlafanzug und mit Kuschelbären unter den Ärmchen auf der Ampel an der Dorftstraße/Necklenbroicher Straße und warteten darauf, dass Schmetterlingsmacho Johnny vorbeikam. Ein Blick auf die Kirchturmuhr: Ja, da stand es. Schulterzucken. Gähnen. Sie waren nicht sonderlich überrascht, dass die Erde ein wenig Schwung in ihrer Umdrehung gewonnen hatte. Das kam bei anderen Planeten auch schon mal vor. Tage konnten dadurch fast super kurz werden. Hier war aber das Ungewöhnliche: Es war noch hell – obwohl die Zeiger an St. Mauritius bereits 22.25 Uhr anzeigten. Kaum waren sie am Ende ihrer Geduld, da tauchte Johnny mit kleinen Plastikscheiben auf. Lila, pinke und blaue Platten. Der Plan lautete, ein wenig mehr Farbe in den Straßenverkehr bringen. Er wollte das Ampelplastik austauschen. Die Autofahrer würden ihm dankbar sein. Da war er sich sicher. „Nanu? Was macht ihr denn hier. Schon bettfertig?“, wollte der coolste Rock ’n‘ Roller wissen. Doch Schmetterling Darfo gähnte nur, hielt sich ein wenig verspätet die Hand vor den Mund und zeigte auf die Kirchturmuhr. Ohhh? Schon so spät?, schoss es Johnny durch den Kopf. Flugs ließ er seine Materialien fallen – und machte sich mit den beiden auf, den Federn der Matraze in der Schmetterlingswelt zu lauschen. War ja schließlich schon 22.25 Uhr. Gesetz ist Gesetz …
PS.: Diese Geschichte wurde geschrieben, als die Kirchturmuhr chronisch falsch lief. Da konnte man auch schon mal um 22.25 Uhr (in echt halt 14.02 Uhr) müde werden. In diesem Fall ja gar nicht so schlimm. Was wäre passiert, wenn es anstatt von Grün, Gelb und Rot, Lila, Pink und Blau geworden wäre? Schreibt eure Antworten gerne als Kommentar unter diese Kurzgeschichte …