Das Bee-Team – Merkwürdige Geschehnisse

Das war der komischste Vormittag in ihrem ganzen Leben gewesen: Die ganze Stadt schien vor fremden Menschen zu explodieren. Weil die Polizei überfordert war, halfen sogar Soldaten, den Verkehr zu regulieren. Immer wieder flogen Hubschrauber über sie hinweg. Und dass die Luft über der Stadt nur so vor Kameradrohnen wimmelte, war keine Frage. Bereits im Kindergarten hatten Sophie, Paula, Isabella, Eleina, Emma und Jule Romy empfangen, die Mädels diskutierten eifrig, was im Tumbawunda-Tal passiert sein konnte. Gut, sie spielten auch einige mögliche Szenen durch. Aber das half, das Ganze zu verstehen. Und auch bei Oskar in der Grundschule ging es heiß her. Aber: Wesentlich professioneller als im Kindergarten. Gemeinsam mit seinen Kumpels den Gebrüdern Noah und Nico, Niklas und Sophia, Johann, Dominik, den Gebrüdern Stefan und Kevin sowie Freund Niklas II. hatte sich Oskar in den Pausen in einen vor Erwachsenenaugen gut geschützten Bereich verkrümelt. Hier wurde Weltgeschehen behandelt. Top secret! »Mein Vater sagt, dass es der Kommunikationsstrahl einer weit entfernten Zivilisation sein könnte«, sagte Noah. Sie hockten in einem Kreis. Alle nickten. Hier wusste zwar nicht jeder, was eine Zivilisation war, dafür wussten andere nicht, was ein Kommunikationsstrahl war. Einige wussten beides nicht. Aber: Niemand ließ sich das anmerken. Selbstverständlich nickten sich alle ernst zu. Ja, da konnte was dran sein! »Sie suchen jetzt auf jeden Fall das ganze Tumbawunda-Tal ab.« Ja, auch da stimmten alle zu. Dazu kam: Oskar erzählte ihnen von seinen schlimmen Beobachtungen mit den Wildbienen. Sie waren verschwunden! Und auch da stimmten die anderen mit ein. Ja, sie hatten das auch schon beobachtet. Schrecklich.


Diese Geschichte ist eine Leseprobe aus dem fantastischen Buch „Das Bee-Team“. Sollte sie dir gefallen, würden sich die Schmetterlinge und die Bienen freuen, wenn du sie mit deinem Kauf unterstützt.


Sophia merkte an, dass sie das Gefühl habe, es gebe auch weniger Vögel. Und ja: Das war den anderen auch schon aufgefallen. »Es fehlen auch irgendwie noch die anderen Tiere«, sagte Dominik. In dieser Geheimrunde runzelten alle die Stirn. Ja, auch das stimmte. Gab es da wohl einen Zusammenhang mit dem bunten Sternenstrahl? Oskar überlegte gerade, er wollte doch noch was sagen? Wofür hatte er gleich noch einmal gestern Abend gebetet? Hmm, sein Kopf arbeitete und arbeitete, … aber hier im Tumbawunda-Tal war seit heute Morgen so viel los … »Nee, kann nicht sein, der kam ja erst später!«, murmelte irgendeiner in der Runde und riss Oskar damit wieder aus seinen Gedanken. »Richtig«, bestätigte Nico. Der Strahl kam ja erst später. Der kann gar keinen Einfluss auf die Wildbienen, die Vögel und die Tiere gehabt haben. Die anderen nickten zustimmend. Wo sie sich auf jeden Fall einig waren: Nach dieser Pause hatten sie nur noch eine Stunde Unterricht! Und dann war ja wohl klar: Sie würden sich alle treffen, um selber zu suchen. Das war schließlich ihre Heimat hier. Und wer kannte sich da schon besser aus als sie? Niemand! War ja logo: Sie waren hier schließlich schon unter jede Hecke, in jeden Strauch und auf jeden Baum geklettert. Sie kannten Verstecke, auf die Erwachsene niemals kommen würden! Sie kannten geheime Tunnel und Höhlen. Tja, diese sich gerade hier gründende Spezialeinheit war allen Erwachsenen auf jeden Fall weit voraus. Da waren sich alle sicher. Genauso wenig hatten die Erwachsenen ein kleines blau leuchtendes Glühwürmchen, das gerade aus Oskars Brusttasche krabbelte, sich in die Mitte des Kreises setzte und den Plänen hier verträumt weiter lauschte, … bis es merkte, dass es ruhig wie bei einem vernünftigen Mittagsschläfchen war. Zu ruhig. Ohje: Alle Augenpaare von Oskar und seinen Freunden ruhten auf ihm! Schockschwerenot! Es hatte geträumt! Ohje. Mist! Nix wie weg! Und »Plopp« war es mit einer regenbogenfarbenen Mini-Sternenexplosion verschwunden. Es hatte sich einfach in Luft aufgelöst! Der regenbogenfarbene Stern zerfiel in der Luft … und kleiner regenbogenfarbener Glitzer rieselte zu Boden. Dort, wo er auf den Boden traf, riss der Beton des Pausenhofes. Es knirschte und knackte leicht, … dann bohrte sich eine Mini-Sonnenblume durch den Asphalt … und Sekunden später sah es so aus, als wäre dieses wunderschöne Gewächs schon immer da gewesen. Nico hob den Zeigefinger, alle schauten ihn an. Er holte Luft, aber dann senkte er seinen Finger wieder, sagte nichts. Dann zeigte Johann auf. Auch ihn schauten alle an, er wollte was sagen. »Öhm …« Ihm fiel nichts ein, er ließ die Hand wieder runter. Niemand hier in der Runde hatte eine Erklärung für das, was hier gerade geschehen war. Sie waren einfach nur baff.

 

Leseprobe
11,90 

Im Kindergarten von Romy war es hingegen nicht so unentdeckt geblieben. Eine Erklärung hatte dafür aber auch niemand: Mitten auf dem Außenspielplatz ragte jetzt eine güldene Bienenstatur in die Höhe. Auf ihren Schultern hockten alle Tiere des Waldes und der Vorgärten, dazu Schmetterlinge, Marienkäfer und noch viele, viele Insekten mehr. Siebenmal so groß wie die Mini-Sonnenblume auf dem Pausenhof. Pro Kind eine Höhe – Sophie, Paula, Isabella, Eleina, Emma, Jule und Romy. Sie hatten im Sandkasten großes Kochstudio gespielt. Ihre geheime Geheimzutat: Je ein blau leuchtendes Glühwürmchen. Denn als die beiden Begleiter im Schäfchenrucksack von Romy mitbekommen hatten, dass es hier im Kindergarten ziemlich friedlich zuging, die Erzieher zwar die Kinder beobachteten, aber im Detail nicht alles mitbekamen, hatten sie ihre Vorsicht leicht über Bord geworfen und mit Romy und ihren Freundinnen gespielt. Dabei hatte Romy von den fehlenden Bienen erzählt. Und auch ihre Freundinnen hatten bemerkt, dass alle anderen Tiere weniger geworden waren oder gar ganz fehlten. Emma hatte sogar einen toten Feldhasen im vertrockneten Gras am Fahrradweg gesehen, Jule tote Hummeln und Bienen auf einem Vorgarten aus Stein und Beton. Was wäre denn da nicht logischer gewesen, als wenn man sich welche »backen« würde? Die blau leuchtenden Glühwürmchen waren beim Spielen sogar hoch erfreut gewesen, dass die Mädchen sie als »Schmankerl« in jeden Sandkuchen reinsteckten. Das war aus ihrer Sicht nicht ganz so schlimm. Ihre eigentliche Aufgabe konnten sie dadurch immer noch erfüllen. Und weil es ihnen so Spaß machte, hatten sie in jeden »Kuchen« noch ein kleines Geschenk gesteckt. Und drei, zwei, eins … waren ihre Geschenke ebenfalls in Sekundenschnelle gewachsen, dann miteinander verschmolzen … und bildeten jetzt die goldene Statur mitten im Außenbereich des Kindergartens. Anfangs hatten sich die Mädels noch gefreut, doch jetzt belagerten bereits die ersten Kamerateams den Kindergarten. War das ein außerirdisches Wunder? Überall schwirrten Menschen von der Stadtverwaltung umher, die Kindergartenleiterin weinte bereits aufgrund der vielen Befragungen. Nur irgendwie dachte kein Erwachsener daran, die sieben Freundinnen zu fragen. Hätte auch nichts gebracht: Sie hatten in einem heiligen Schwur beschlossen, ihr Geheimnis zu bewahren … und ihre neuen Freunde zu beschützen! Außerdem: Auch sie hatten sich bereits für nach dem Kindergarten verabredet, um dem Geheimnis des mysteriösen Regenbogenstrahls aus dem Weltall auf den Grund zu gehen. Das war jetzt Ehrensache. Genauso wie bei Oskar und seinen Kumpels. Und außerdem hatten sie alle so ein Gefühl, sie würden da mehr in Erfahrung bringen als alle Erwachsenen zusammen. Und das Glück stand auf ihrer Seite: Von der Grundschule konnten sie den »Gong« der Schulglocke hören. Hunderte Kinder strömten freudig heraus, … jetzt waren Ferien!

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