Weihnachtsgeschichten: Das magische Fest der Liebe

…Leise rieselte der Schnee in der geheimen Geheimstadt am Nordpol – es war soweit. Ängstlich öffnete Darfo die Äuglein, Johnny und Sonja lagen auch schon wach da. Keiner der Schmetterlinge traute sich, als erster aufzustehen. Draußen war es ebenfalls ruhig. Dunkelheit wurde von Sternenglanz erhellt…bis ein laaaaaangsames, hölzernes Knarschen sie unter der Bettdecke zusammenzucken ließ. Die Türe. Mit dem liebevollsten Lächeln drückte sich ein Gesicht in die Schmetterlingshütte herein: Der Weihnachtsmann. Alle starrten ihn an, Darfo und Sonja zogen automatisch die Bettdecke bis zu ihren Nasen. „Ho-Ho-Ho“, trat er freudig hinein. „Da wird doch niemand Muffensausen bekommen?“ Überrascht zuckte es durch die kleinen Wesen. Schmetterlinge und Angst??? Sofort sprangen sie auf und hüpften von dem Viererhochbett. Frau Weihnacht drückte ihren Mann sanft beiseite und ließ damit noch vier Elfen herein, die etwas unter roten Samtdecken festlich in den Händen trugen. Dann glitt ein Blick von Frau Weihnacht zu Martha. Mit einem eingemeißelten Lächeln umklammerte die Kleine ihre Kuscheldecke, lag sie immer noch regungslos in ihrem Bettchen. Ein Grinsen lief der Weihnachtsfrau über das Gesicht. War klar, warum sie nicht aufwachte. Martha hatte von ihrem heutigen Tag, wie sie mit dem Schlitten fliegen und die Geschenke verteilen würden, geträumt…und war vor Aufregung im Traum ohnmächtig geworden. Gelassen liebevoll zückte Frau Weihnacht die magische Rose und hielt sie Martha unter das Näschen. Schüttelnd wurde sie wach und blickte sich um. Darfo lächelte sie mit den Augen der Lebensliebe an…und gab ihr einen dicken Knuuuuutscher auf die Wange. „Ist…ist…ist…ist es so weit?“ Die Antwort übernahm der Weihnachtsmann. „Liebe Schmetterlinge“, brummelte er weise, sofort standen Sonja, Darfo und Johnny kerzengerade nebeneinander, drückten eilig ihre Brüstchen raus. Sagen konnten sie nichts – in ihren Köpfchen war es nun einfach zu wild. Martha krabbelte aus ihrem Bett und hüpfte daneben. Dann fuhr der Weihnachtsmann fort, die vier Elfen mit ihren Gaben stellten sich daneben. „Liebe Schmetterlinge – Noch nie in der Geschichte von Weihnachten haben Schmetterlinge diese Zeit so wunderherrlich bereichert wie ihr!“ Alle mussten sie schlucken. „Es ist das Herz, das diesen Tagen ihren Glanz verleiht.“ Darfos, Sonjas, Marthas und Johnnys Äuglein wurden immer größer. „Und ihr seid dabei, Wärme, Freude, Wahrheit und Hoffnung in die Welt zu tragen, den Menschen zu zeigen, dass es immer vorwärts geht, dass Milde, Besonnenheit, Uneigennützigkeit und Lebensfreude das Fest der Liebe ausmachen!“ Wie durch ein unsichtbares Signal drehte sich Martha um und drückte Darfo einen Knuuuuutscher auf die Wange. Musste einfach sein. „Fliegt heute hinaus, über die Erde, und bringt dies zu den Menschen, bringt dies zu den Kindern, tragt es damit in die Zukunft!“ Die Elfen machten ein paar Schritte nach vorne und ein jeder stellte sich vor einen Schmetterling. „Daher ist es mir eine höchst besondere Ehre, euch heute, ein nie dagewesenes Geschenk zu machen!“ Martha wurde es ganz schummrig, Frau Weihnacht stand bereits hinter ihr und wedelte mit der magischen Rose unter ihrem Näschen herum. Ahja, so war viel besser. „Lasst euch nun eure offizielle Weihnachtsmannschmetterlingskleidung anziehen!“ Der Startschuss für die Elfen. Sie nahmen die Samtdecken ab…und rote Hosen, schwarze Stiefelchen, rote Weihnachtsmannmützchen, rote Weihnachtsmannkutten und schwarze Gürtelchen mit dicken Schnallen kamen zum Vorschein. Frau Weihnacht wedelte wie irre mit der magischen Rose vor Martha herum, nahm aber lieber noch eine zweite dazu. Die Schmetterlinge waren sprach- und regungslos…und ließen sich von den Elfen einkleiden. Wie Roboter bewegten sie dabei ihre Ärmchen, Beinchen und Flügelchen…und standen dann da – genauso angezogen wie der Weihnachtsmann, ihre Flügelchen schauten durch extra Schlitze hinten raus. Sehr offensichtlich wurden ihre Flügelfarben noch viel stärker, die Rasselbande glühte vor Stolz.

 

Leseprobe
4,90 

Dann rückten die Elfen die Uniformen noch ein wenig zurecht, packten ihre Sachen und gingen wieder ein paar Schritte zurück. Als Darfo einen klitzekleinen Wachen Moment hatte, sah er, dass sich Weihnachtsgänse, Glühwürmchen und Phoenix mit geöffneten Mündern, weit aufgerissenen Äuglein die Näschen an den Fensterscheiben von außen platt drückten. Elfen quetschten sich dazwischen. Weihnachtstannen pressten ein paar Äste mit hinein, und auch Frau Holle und Petrus hatten eine zehn Minutenpause genutzt, um dieser Zeremonie beizuwohnen. Dann räusperte sich der Weihnachtsmann. „Nun, liebe Schmetterlinge“, sagte er und die Rasselbande, in ihren roten Anzügen, mit ihren roten Zipfelmützchen, in ihren schwarzen Stiefelchen, zuckte leicht zusammen. „Nun, ist es so weit“, sagte er und ein magisches Knistern und Knacken erfüllte den Weißbart. Darfo und Johnny rutschen die Ziplfemützen vor die Augen, unbewusst schoben sie sie wieder hinauf. Golden funkelten kleine Kristalle aus der Brust des Weihnachtsmannes heraus, die gleiche Farbe hatten die magischen Ringe die jetzt aus seinen Stiefeln sprangen, an seinen Beinen heraufliefen. Wind drückte die Türe ein wenig weiter auf, vier Sternschnuppen kamen durch die Dunkelheit geschossen, tanzten sie in der Schmetterlingshütte umher. „Nun werdet ihr selber Teil des Weihnachtszaubers“, brummte Santa mit seiner tiefen Stimme voller Liebe und ging zu Darfo. Die goldenen Kristalle sprangen auf den Schmetterling und hüllten ihn in einen milchigen Nebel ein, zwei der Sternschnuppen nahmen Anlauf und prallten so über dem Weihnachtshelfer zusammen, dass frischer Sternenstaub auf ihn niederrieselte. Der Weihnachtsmann hob seinen Zeigefinger, durchdrang den Nebel und tippte Darfo auf sein Herzchen. Die goldenen Ringe hatten sich derweilen vereint, sprangen über den Arm in den Kleinen herein und schossen dann wieder um Santa wild kreisend in seinen Körper zurück. Ruhe und Gelassenheit überkamen Darfo, golden pochte sein Herz in der Brust – und sofort war er ganz der Alte. „Hihihihi“, kicherte er und juckte sich. Dann wendete sich Santa Johnny zu. Die goldenen Kristalle hüllten auch ihn in einen Nebel ein, wieder sprangen zwei Sternschnuppen gegeneinander, der Sternstaub rieselte hinab und der Weihnachtsmann gab auch ihm den Weihnachtsimpuls. Direkt richtete sich Santa an Sonja und verwandelte auch die Schmetterlingsfrau in einen Weihnachtszauber. Unter Marthas Näschen wedelten mittlerweile fünf Rosen, bekam sie alles wie in Trance mit. Aber auch sie hüllten die Kristalle in ihren Nebel ein, Sternschnuppen brachten ihr ihren Staub, und Santa berührte die Kleine ebenfalls. Und die Veränderung war bei dem Schmetterlingsmädchen am deutlichsten zu sehen. Das quirlige Leben kehrte in sie zurück, schüttelte sie sich einmal kräftig durch. Dann war es geschafft. Die Sternschnuppen schossen zurück ins Firmament, die Weihnachtsmannmagie löste sich zischend auf. „Hurra!“, jubelten die Mini-Weihnachtsmänner und umarmten sich. Sofort drängten sich alle Anwesenden nah an sie heran, schüttelten gratulierend ihre Händchen und knuddelten sie ordentlich durch – aber nicht lange – denn sie hatten ja keine Zeit. „Ho-Ho-Ho“, zeigte der nun wieder normal ausschauende Weihnachtsmann nach draußen, die Rentierschellen verrieten, dass die Elfen die vier Schmetterlingsschlitten und den Weihnachtsmannschlitten an ihre Startplätze brachten. Alle Rentiere standen stolz da, tänzelten sie leicht auf ihren Beinen unruhig hin und her. Es sollte losgehen. Es dauerte noch ein Weilchen bis sie alle ihren Glückwünsche überbracht hatten, dann marschierten die Schmetterlinge hinter dem Weihnachtsmann hinterher und wanderten zu den fliegenden Weihnachtstransportern. „Und du kommst auch mit mir“, flüsterte Martha Frau Weihnacht zu, die sanft nickte. „Klaro!“ Lächeln. Bunte Geschenke türmten sich auf den Schlitten, lagen die Listen für die erste Tour bereit. Bedacht hüpften die Weihnachtsschmetterlinge nach oben, nahmen sie ihre Plätze ein. Zu jedem der weihnachtlichen Rasselbande hüpfte ein blauleuchtendes Glühwürmchen, der Phoenix setzte sich feuerfunkelnd neben Santa. Der drehte sich nichtssagend um, der Phoenix schaute ihn grinsend an. Ist doch klar, dass ich hier nicht alleine zurückbleibe. Santa schaute nach vorne, und nickte ein Mal. „Ho-Ho-Ho“, rief der Weihnachtsmann, nahm seine Zügel in die Hand. „Ho-Ho-Ho“, riefen Martha, Darfo, Sonja sowie Johnny, nahmen sie ebenfalls die Zügel in die Händchen und drückten den magischen Schwebeknopf des Schlittens. Fünf Schlitten hoben sich glitzernd mit ihren Fahrern, in den roten Anzügen, mit ihren roten Zipfelmützchen, voll beladen mit der ersten Ladung Geschenke, in die Höhe und waren startbereit. „Ho-Ho-Ho“, riefen sie nun alle. Elf, Weihnachtsgans,Weihanchtstannen, Glühwürmchen und Phoenix, sowie Petrus, Frau Holle, Schmetterling, Weihnachtsmann und Weihnachtsfrau winkten sich zum Abschied.
Nun war es so weit.
„Ho-Ho-Ho“, schlugen sie die Zügel. KlatschKlatschKlatschKlatschKlatsch. Die Rentiere starteten ihren Trab…und schossen in den verschneiten Weihnachtshimmel empor.
„Ho-Ho-Ho!“

Wenn Sekunden zu Stunden und Stunden zu Sekunden werden, ja, dann, dann ist Weihnachts- und Bescherungszeit… …

Diese Geschichte wurde direkt in diesen Blog geschrieben, unkorregiert und pur. Damals gab es jeden Tag eine. Aufbereitet, korrigiert und lektoriert entstand später im Frühling/Sommer ein Büchlein daraus.

Leave a Comment