…Draußen fiel der Schnee ohne Ende, im geheimen Arbeitszimmer lag Spekulatiusduft in der Luft. Kerzenschein flackerte die Dunkelheit beiseite. Nervös hockten die Schmetterlinge vor dem Weihnachtsmann auf dem kleinen Tischchen. Die Beinchen baumelten umher. Es war soweit. Die Arbeit war zuuuuum Glück unüberschaubar geworden. Aus allen Erdteilen trudelten immer mehr Wunschzettel hier am Nordpol ein. Der Phoenix jagte die blauleuchtenden Glühwürmchen, die sich ein Kichern nicht verkneifen konnten. Der Rotrock hatte den Schmetterlingen immer noch den Rücken zugewandt, dann drehte er sich auf seinem alten Holzdrehstuhl um. Knaaaarsch. Grinsende Gesichtchen, von einem Ohr zum anderen. „Hach“, atmete er schwer aus. Da saßen sie. Die Elfen marschierten herein. In ihren grünen Kutten nahmen sie hinter dem wichtigsten Mann des Jahres Haltung an. „Hihihi“, konnte es sich Martha nicht verkneifen. Sie wussten aaaalle, was nun kommen würde. Dann ging einer der Elfen nach vorne, hielt dem Weihnachtsmann die letzte Hochrechnung hin, und sofort musste er wieder aufstöhnen. „Haaaaaaach“, kraulte er sich unbewusst den weißen Bart, schielte dabei die Rasselbande an. Eingemummelt in ihren schweren Wintersachen waren sie bereits startklar.
„Und, und…ihr habt damit auch nichts zu tun?“ Stumm schüttelten sie erschrocken die Köpfchen. Wie konnte er denn darauf kommen? Das war ja beinahe eine Unterstellung! „Haaaaaach“, stand er langsam auf. Dann signalisierte er fast schon routiniert, dass sie sich erheben mögen. Und klatsch, klatsch, klatsch, klatsch, standen sie freudestrahlend auf den Füßchen. Heute war der erste Dezember, das erste Törchen war geöffnet worden. Und ihr Geschenk sollte nun auf Märchenart erfolgen. „Na, dann!“, lief ein goldener Magiering knisternd seinen Körper von den schweren Stiefeln hoch, an Bauch und Rücken entlang, einmal bis zum Kopf, über Nase und Augen. Oben angekommen, schlug der Ring zusammen und schoss an seinen Armen herunter. FunkelFunkel…in die Zeigefinger beider Hände, die er auf Martha, Darfo, Sonja und Johnny gerichtet hatte. Phoenix und Glühwürmchen verharrten in der Luft, wie die Gesichtchen der kleinen Racker, die vor Freude erstarrt waren. Und Plopp, Plopp, Plopp, Plopp, spritzten vier Goldkugeln auf die Truppe, klatschen sie von oben bis unten zu. Platsch, Platsch, Platsch, Platsch. Kurz blitzte die magische Goldschicht noch einmal auf…und zog dann unter ihre Haut. „Hihihihihi“, lachten sie sich alle kaputt, rieben und kratzten sie sich, bis alles in ihnen drinnen war. Deutlich konnten die Anwesenden sehen, wie mattgoldenes Blut ihre Adern hochlief…und in ihren Herzchen landete. Dort glühten es noch einmal voll auf, – Strahlen schossen in alle Richtungen – blendeten die Zeugen und verschmolz dann mit ihrem Innersten. Leicht pulsierte es in ihnen dahin. „Juhuhuhuhu“, sprangen sich Martha, Darfo, Sonja und Johnny glücklich an, umarmten einander, während sich der Weihnachtsmann wieder kopfschüttelnd seinen Listen widmete. Nun waren sie nicht nur offiziell Weihnachtshelfer, sondern auch staatlich legitimierte Weihnachtsschlittencrew – mit einem eigenen Schlitten, mit Rentieren und allem drum und dran. Es war einfach zu viel los, am Nordpol. Und die Schmetterlinge hatten damit echt nichts zu tun, gaaaanz ehrlich…
Diese Geschichte wurde direkt in diesen Blog geschrieben, unkorregiert und pur. Damals gab es jeden Tag eine. Aufbereitet, korrigiert und lektoriert entstand später im Frühling/Sommer ein Büchlein daraus.
Weihnachtsgeschichten
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