Weihnachtsgeschichten: Countdown

…Leise rieselte der Schnee in der geheimen Geheimstadt am Nordpol… nicht mehr. Überall herrschte Hektik, allerorts wurde gewuselt und gekramt. Morgen war Weihnachten. Und es schaute so aus, als würde alles in Ordnung sein. Allerdings, und das war ja nun mal abzusehen, schlug der Puls der Schmetterlinge mit jeder Minute, die sie sich Weihnachten näherten, einen Schlag schneller. Mit knalleroten Köpfchen hetzte sich die Rasselbande einen ab. Eifrig beluden sie ihre eigenen Schlitten. Johnny seinen „Turbopräsenter“, Darfo seinen Schlitten „Himmelsglück“, Sonja ihren „Überraschungsregen“ und Martha den „Herzchenfüller“. Elfenketten führten von den Ladeflächen der Weihnachtstransporter in die Lagerhallen der Geschenkewerkstätten. Schnell wanderten die Präsente in den wunderschönsten Verpackungen der Welt von Hand zu Hand, um dann, anfangs noch vorsichtig, nun schon einfach reinquetschend, ihren Platz zu finden. Mit Stift und Papieren hüpften Martha, Darfo, Sonja und Johnny panisch umher, damit auch alles jaaaaa die Kinder erreichte. Dies waren die Lieferlisten, auf denen die erfüllten und vom Weihnachtsmann höchst persönlich abgesegneten Geschenke der Wunschlisten standen. „Mona, Los Angeles, Dreirad?“ „Hier!“, reichte der vorletzte Elf der Reihe dem Elfen auf dem Schlitten das Paket, der es wiederum, so gut es ging, in den Berg presste. „Sam, Paris, Videospielkonsole?“ „Hier!“, ging es so immer weiter…bis erst der erste, dann der zweite, danach der dritte und schließlich der vierte Schlitten voll war. Das war aber nur die erste Ladung – von Vierhunderfünfteltrillionen Geschenken, die die Schmetterlinge zusammen mit dem Weihnachtsmann um die Welt fliegen würden. „Ho-Ho-Ho“, schaute Santa mit Frau Weihnacht gelassen vorbei und grinste die aufgekratzten Schmetterlinge an. Die drei blauleuchtenden Glühwürmchen und der Phoenix begleiteten sie. Bei ihnen war es einfach ruhiger als bei der Weihnachtshelferrasselbande. „Ist es nicht schön, wie sie es machen“, lehnte Frau Weihnacht ihren Kopf auf Santas Schulter.

 

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„Ich glaube, sie, die Kinder, werden eines der wunderherrlichsten Feste feiern, jetzt, da die Schmetterlinge mitmachen“, nickte der Weihnachtsmann. Sein Schlitten war schon längst ordnungsgemäß beladen. Reine Routine. Nun schauten sie zu, wie die Elfen die Pit-Stop-Landezonen für die Schmetterlingsschlitten zum Nachfüllen einrichteten. Bunte Landelichter wiesen den Weg, in den Schnee waren sie eingelassen. Jeder Schlitten hatte so seine Box. Die Weihnachtstannen sorgten mit ihren Zweigen dafür, dass sie nicht eingeschneit werden konnten. Sie waren das Dach. Zwischen den größten Tannen türmten die Elfen den Nachschub auf. Leicht nervös wurden die Glühwürmchen. Denn immer höher und höher bauten die Elfen die Geschenktürme in den Himmel bis unter die letzten Nadeln. Wenn die Schmetterlinge ihre erste Ladung verteilt hätten, würden sie mit ihren Schlitten hier mit Karacho reinbrettern, um wieder nachzuladen. Während sich dann dieser Vorrat leerte, würden die Elfen dann den Turm per Elfenkette aus den Geschenkelagern wieder auffüllen. Das wussten auch die Glühwürmchen. Der Phoenix schnallte es erst jetzt – und schaute den Weihnachtsmann mit an. Dürfen wir auch helfen, Geschenke mit auf die Türme zu laden, fragten ihre Blicke. Fliegen können wir nämlich ziemlich gut. „Ho-Ho-Ho“, musste Santa lachen. „Na, los!“, gab er sein Okay und schwuppsdiwupps flogen sie an den Geschenkebergsteigerelfen vorbei, die bereits in zwanzig Metern Höhe herumturnten und ein Präsent nach dem anderen auflegten. Als „Platsch“ Schmetterlingsmädchen Martha vor Aufregung ohnmächtig auf dem Boden landete. Hach, war das aufregend. Mütterlich packte Frau Weihnacht in ihre Winterjackentasche und holte eine magische Rose heraus. Schnell hielt sie sie der Kleinen unter die Nase…die überrascht die Äuglein öffnete, sich schüttelte…und sofort weitermachte, als wäre nichts geschehen. Dann ging Frau Weihnacht zu ihrem Mann und drehte ihren Kopf leicht zur Seite, blickte ihn ebenfalls fragend an. Der hob nur abwehrend die Hände und gab sich geschlagen. „Ja, ja, ja. Du hattest recht. Du solltest als ihre Beifliegerin dabei sein. Wir wollen ja alle, dass Weihnachten reibungslos klappt …

Diese Geschichte wurde direkt in diesen Blog geschrieben, unkorregiert und pur. Damals gab es jeden Tag eine. Aufbereitet, korrigiert und lektoriert entstand später im Frühling/Sommer ein Büchlein daraus.

 

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