…Leise rieselte der Schnee in der geheimen Geheimstadt am Nordpol. Überall schnatterten die Weihnachtsgänse in hektischer Arbeit, allerorts zeugte der Lärm von geschäftigem Treiben. Nicht mehr lange, dann war Weihnachten da. „Ho-Ho-Ho“, inspizierte Santa die Arbeitsplätze. Während die Jungs die „richtigen Männergeschenke“ in der Jungswerkstatt herstellten, formten, feilten und klebten die Elfinnen und Schmetterlingsmädchen in der Mädchenwerkstatt die schönsten Präsente, „die Mädchenaugen jemals sehen werden“, zusammen. Zufrieden konnte er sein, der Weihnachtsmann. Bei dem Tempo bestand für das Fest keine Gefahr. Keine Sorgen machte sich auch das Paar eine Etage über der geheimen Geheimstadt des Weihnachtsmannes. Im Wolkenpalast lief alles nach Plan. Der oberste Wettermacher der Erde suchte immer wieder die Zielkoordinaten an seinem Wettergerät aus, und sofort sauste Frau Holle mit ihrer Spezialwolke hin und ließ ihre Klopfermaschine so viele Kissen ausschütteln, wie sie es lange nicht mehr getan hatte. Als sie gerade wieder in der Nähe von Petrus war, stellte sie ihre Wolke ab und hüpfte hinein, in den Wolkenpalast. Hochkonzentriert studierte Petrus die Karten und grübelte darüber nach, wie er die Unmengen von Schnee auf der Welt in den nächsten Wochen verteilen sollte als ihm eine warmweiche Hand die Augen verdeckte. Spürend, wie sich ihre warmen Wangen an die seinen von hinten schmiegten, stoppte Petrus seine Arbeit und lächelte sanft. Sein Gesicht strahlte, als er vor ihr war, und sie ihre Hände wieder runter nahm. Sie waren allein, niemand würde davon etwas mitbekommen. „Na, du!“, hauchte sie ihn wie ein kleines Kätzchen an, während sich ihre Nase schon neben seiner befand. „Na, du!“, flüsterte er zurück und schaute in ihre Augen. Kleine Sterne tanzten wild in dieser ewigen Unendlichkeit. „Ich hab nicht viel Zeit“, rieb sie ihre Nase an seiner und führte ihre Lippen an seine heran. Alles vergessend, lehnte sich Petrus nach hinten und drückte unbewusst die Tasten seines Wettergeräts. Das Zielkreuz sprang von hier nach da, von Afrika nach Asien, von Europa nach Amerika, bis es über der geheimen Geheimstadt des Weihnachtsmannes stand, und Petrus es durch eine weitere unbewusste Bewegung fixierte. Hinzu kam noch, dass er seine andere Hand um die Hüften von Frau Holle legte und fest zudrückte. Auch dort spürte er nicht, wie er die „Wolkenbewegung“ auf der Fernbedienung drückte und das himmlische Gefährt automatisch zu seinem neuen Arbeitsort brauste. Unendlich war der Knutscher, unendlich dieses Fest. Endlich war hingegen der Griff um ihre Hüfte, merkte Petrus wenigstens das, packte er aber tief verträumt wieder kräftig zu und aktivierte damit den Schneeklopfer – auf volles Vollgas-Maximum, noch nie geschehen. Uuuuund knuuuutsch. Anfänglich bekamen die Märchenwesen eine Etage tiefer dies auch gar nicht mit. Martha träumte in ihrem Schneeflockenkleidchen schon die ganze laaaaaange Zeit, rund zehn Minuten, davon, wie sie Darfo eeendlich wieder in die Arme nehmen konnte. Es war halt nichts, soooo lange getrennt voneinander zu sein, als sie sich entschied, „ein kleines Päuschen zu nehmen“, um sich mit ihrem Liebling für einen „kleinen Zwischendurch-Knutscher“ zu treffen. Überall in der Mädchengeschenkewerkstatt kribbelte es die weiblichen Artgenossinnen. Denn auch unter den Elfinnen hatten sie fast alle einen Freund, der sicherlich auch schon Sehnsucht hatte. Ärgerlich war nur, dass die Jungswerkstatt genau auf der anderen Seite der geheimen Geheimstadt am Nordpol lag. Natürlich merkte auch Johnny, wie Darfo immer ungeduldiger wurde, nach diesen „laaaaangen zehn Minuten“ Abwesenheit von Martha und er beim Basteln der „Männergeschenke“ immer wieder kleine Fehler machte. Besonders auffällig war, dass er anscheinend einen beweglichen Arbeitsplatz hatte. Werkelte der kleine Racker anfänglich noch neben ihm rum, bewegten ihn seine Füße auf magische Art und Weise immer mehr in Richtung Türe. Und irgendwann, Jungs konnten so was ja nicht offen eingestehen, verschwand er „dann mal draußen zum Frischluftschnappen“. Wie auch jetzt.
Diese Geschichte wurde direkt in diesen Blog geschrieben, unkorregiert und pur. Damals gab es jeden Tag eine. Aufbereitet, korrigiert und lektoriert entstand später im Frühling/Sommer ein Büchlein daraus.
Weihnachtsgeschichten
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