Weihnachtsgeschichten: Die Weihnachtssabotage

…Schnee fiel viel hier am Nordpol, in der geheimen Geheimstadt des Weihnachtsmannes. Freundlich wippten die Weihnachtstannenbäume im Wind, der Phoenix glühte feurig weitere Eisskulpturen in den Schnee. Die blauleuchtenden Glühwürmchen spielten Fangen, und überall liefen Arbeitertrupps von Weihnachtsgänsen herum. Ein friedliches Bild – das trog. Es waren nur noch wenige Tage bis Weihnachten,…und mittlerweile jeden Tag ging etwas kaputt. Erst war der Backofen der Weihnachtsbäckerei defekt, dann funktionierten einige Fließbänder in der Geschenkefabrik nicht mehr. Dann wieder klemmten die roten Schwebe-Knöpfe der Weihnachtsmann- und Schmetterlingsschlitten, und der Kleber der Geschenkverpackungen klebte auch nicht mehr. Zu häufig waren die Auffälligkeiten, sodass sie nicht lange nachdenken mussten: Sabotage!!! Erst waren sie sauer, dann hatten sie sich wieder gefangen und eine Sonderkommission gebildet. Martha, Darfo, Johnny, Sonja und der Weihnachtsmann. Nun saßen Martha, Sonja, Johnny und Santa auf der einen Seite des Tisches in dem dunklen Verhörraum, und auf der anderen Seite hockte Darfo. Die gemeine Verhörtischlampe funzelte ihm volle Kanne ins Gesicht. „Gestehe! Du willst Weihnachten sabotieren, weil du alle Geschenke für dich behalten willst!“ „Boooooaaaa!“, hob Darfo eingeschnappt die Arme und verschränkte sie vor der Brust. „Ihr spinnt wohl!“ „Und warum sollen wir dir glauben“, züngelte Schmetterlingsmädchen Martha. „Das ist doch klar! Weil ich die Kinder liebe, denen wir die Geschenke bringen wollen!“ TuschelTuschelTuschel, beriet sich das Verhörteam sofort – und winkte ihn durch. „Okay! Du bist sauber!“ Verzückt stand Darfo auf, ging zu Martha und wechselte mit ihr den Platz. Kaum saß sie vor ihnen, da kniff sei bei dem Licht ängstlich die Äuglein zusammen. Schmetterling, war das heiß hier. Und sofort gings los. „Gib zu, du fiese Weihnachtssaboteurin! Du willst das Fest der Liebe zerstören, weil du selber zu wenig bekommst!“, zeigte Schmetterlingsmacho Johnny mit dem Zeigefinger direkt auf die Kleine und erntete ein Nicken des Weihnachtsmannes. „Pfffffff“, tippte die sich eingeschnappt ans Köpfchen und zog ihren Rollkragenpullover tiefer. Unzählige Knutschflecken zierten ihren Hals, Darfo wurde sofort rot. „Das sagt doch wohl alles!“, fuchste sie zurück. TuschelTuschelTuschel, steckte das Team wieder die Köpfe zusammen. Auch Johnny und Sonja mussten durch die Prozedur, einigten sich die Verhörexperten allerdings darauf, dass ersterer zu wenig Hirn für solch trickreiche Attentate hatte und das letztere zu selbstkonzentriert war, als dass sie einen Gedanken daran verschwendete, anderen Schaden zuzufügen. Nun war aber der Weihnachtsmann dran. „Muss das sein?“ „Elfen, Weihnachtsgänse, Phoenix und Glühwürmchen können es nicht sein, weil sie es nicht sind“, zeigten alle Schmetterlinge sofort auf den Stuhl und der Weihnachtsmann begab sich vor das Licht. Grell leuchtete es ihn fast vollständig aus, fing er sofort an, zu schwitzen. Nervös spielte er mit einem Finger am Zipfel seiner roten Weihnachtsmannmütze rum, mit der anderen Hand rieb er sich das Bein.

 

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Immer wieder schaute er schnell nach links oben weg, dann wieder nach rechts oben hin. Die Schmetterlinge waren bekannt für ihre gemeinen Verhörmethoden. Überall sprach man von ihnen. Sie holten alles aus einem raus. Hilfe, schoss es ihm durch den Kopf. Wenn er nicht gestehen würde, dann würde er doof da stehen. Und das wollte und konnte er auf keinen Fall. Was würde Frau Weihnacht sagen? Er musste gestehen, er konnte gar nicht anders. Flugs hob er die Hände, machte schon den Mund auf, Darfo und Johnny wollten die „bösen“ Cops spielen, Martha und Sonja die „guten“…da sprang der totale Totalalarm an. „Hui-Hui-Hui“, trällerten die Sirenen, rote Warnlichter blinkten überall. „Nanu?“, schauten sie sich um, als die Türe aufflog und der Kapitän der Elfenwachmannschaft seinen Kopf reinsteckte. „Ihr könnt aufhören! Wir haben den Übeltäter!“, grinste er und rannte wieder raus. Hurtig machten sich die Schmetterlinge und Santa auf den Weg nach draußen. Schnell atmete der Weihnachtsmann noch einmal aus. „Puuuuh“, niemand würde den heimlichen Schokoladenverlust bemerken. Aber er konnte nachts einfach nicht anderes. Aber nun würde seine Leidenschaft auch weiterhin sein Geheimnis bleiben. Und schon hatte er aufgeschlossen. Draußen im Licht des Tages hatten sich Rentiere, Weihnachtsgänse um eine Weihnachtstanne versammelt und bildeten einen Kreis. Von weitem konnten die Heraneilenden schon sehen, dass dort ein Käfig stand. „Unsere Falle, versteckt unter der Tanne“, jubelte Johnny leise und Sonja klatschte ab. Das war ihre Idee gewesen. Die Weihnachtstanne war natürlich eingeweiht gewesen. Sie hatten heimlich Zuckerwattefallen aufgestellt. DENEN konnte niemand widerstehen, wenn er nicht wie alle hier, morgens, mittags und abends ordentlich damit eingedeckt wurde. Und alle, die in der geheimen Geheimstadt lebten, bekamen so viel von der süßen Leckerei, wie sie nur futtern konnten. ALSO, nach Schmettelingslogik, konnte nur ein Fremder, und damit der Attentäter, der Versuchung nicht trotzen und in diese Falle tappen. Und als die kleine Rasselbande sich endlich durch den Mopp gepresst hatte, vorne ankam, da staunten sie mit dem Weihnachtsmann nicht schlecht. Die ersten Elfenhändchen kloppten sich bereits angenervt an den Kopp: In dem Käfig hockte…der Osterhase in weißem Tarnanzug mit einem Reservepack Möhren dabei und grummelte sauer vor sich hin – mal wieder. „Ho-Ho-Ho“, brummelte Santa, wusste er gar nicht, was er dazu sagen sollte. Jedes Jahr, kurz vor dem großen Fest, kreuzte der Osterhase hier auf und machte mal dies, mal das kaputt, nur, weil Weihnachten eine „viel größere Show als Ostern geworden war“. „Öööööh“, stöhnten alle Schmetterlinge auf, hatten sie selber schon davon gehört. „Und nun?“, hakte Darfo nach, der nicht wollte, dass der Osterhase so dolle bestraft wurde, wie sich Johnny das vorstellte. Der nahm nämlich eine Möhre und tat so, als würde er sie sich schön gegrillt in den Hintern stecken – ein Festbraten. „Neeee“, schüttelte auch Santa den Kopf. „Wir machen es wie jedes Jahr“, signalisierte der Weihnachtsmann den Elfen, die bereits hingingen, ihn aufhoben und ihn im Kreis drehten, bis ihm schwindelig wurde. „Und dann flieg ich ihn gleich auf ne einsame Insel in der Karibik…und dann braucht er erstmal wieder ein ganzes Jahr, bis er den Weg hierhin zurückfindet…“ Da hob Schmetterlingsmädchen Martha zu aller Verwunderung das Händchen. Die Kleine meldete sich. Jeder schaute sie nun an. „Äääähm…“ „Ja?“, wollte Santa wissen. „Wie wäre es denn, wenn…wenn…wenn er hier mithelfen darf….und im Gegenzug helfen wir Schmetterlinge ihm an Ostern mit aus!“ Sonja, Darfo und Johnny schauten ihre Freundin an, der Osterhase blickte verwirrt drein. „Mit all der Osterschokolade?“, wollte Johnny sofort wissen, als es bei dem Osterhasen sofort „Klick“ machte. Hier konnte er gewinnen, hier konnte er dafür sorgen, dass SEIN Fest noch viel, viel, viiiiiieeeeel größer wurde, als die Menschen sich das jemals vorstellen konnten – wenn er die legendären Schmetterlingshelfer des Weihnachtsmannes für sich gewinnen konnte. Und sie standen auf Süß – das wusste jeder in der Märchenwelt. „Meine Schokolade ist noch viiiiiiiel besser als die von dem da!“, zeigte er auf den Weihnachtsmann, legte er seinen Arm um Johnny und Sonja, die begeistert mit ihm Richtung Geschenkefabrik marschierten. Da schaute Martha zu Santa. „War doch in Ordnung? Oder?“ Der konnte nur väterlich lächeln. Unschuldig wie sie war, wusste sie nicht wirklich, was sie damit mal wieder unter Beweis gestellt hatte. „Ooooh doch, natürlich…du kleiner Weihnachtsgeist.“ Und dachte weiter: Wenn das mal alle Familien an Weihnachten könnten. Aber vielleicht würde er das ja in ein Geschenk verwandeln können? …
 
Diese Geschichte wurde direkt in diesen Blog geschrieben, unkorregiert und pur. Damals gab es jeden Tag eine. Aufbereitet, korrigiert und lektoriert entstand später im Frühling/Sommer ein Büchlein daraus.
 

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