…Schnee fiel viel hier am Nordpol, in der geheimen Geheimstadt des Weihnachtsmannes. Zart wehten die Schneeflocken durch den Wind, um dann mal hier, mal da zu landen. Eine davon suchte sich als Landungsort Marthas Näschen aus, die sofort kichernd versuchte, diese mit der Zunge wegzuschlabbern. SchleckSchleck. „Nun komm schon, du Trödellieschen“, winkte Darfo ungeduldig von oben nach unten und das Schmetterlingsmädchen hüpfte hoch in den Schlitten. Santas Schlitten. Er war ganz vorne an dem Mehrschlittengespann. Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donder und Blitz standen vorne, dahinter waren an die anderen, mit Seilen verbundenen Schlitten der Schmetterlinge, ihre Rentiere mit eingespannt. Sie hatten ihre Luftkutschen so volle beladen, dass die Rasselbande selber gar nicht lenken konnte, sondern vorne beim Weihnachtsmann sitzen musste. In den ersten drei Schlitten war eine Auswahl an Wunschzetteln als Beweis, in den hinteren zwei lagerte Bestechungszuckerwatte – um ihrer Forderung mehr Ausdruck zu verleihen. „Aber seid vor dem Abendessen wieder zurück“, knuffte Frau Weihnacht ihrem Santa in die Wange, der sie nur verliebt angrinsen konnten. „Werden wir, werden wir“, bollerte er seinem Weib das Versprechen zu. Die Weihnachtselfen winkten noch einmal vor dem Abflug, dann wendeten sie sich wieder ihrer Arbeit zu. Santa und die Schmetterlinge gingen auf Dienstreise, Urlaub war das nicht. Als alles in Ordnung zu sein schien, nahm der Weißbart die Zügel in die Hand, drückte den roten Schwebe-Knopf und „Ho-Ho-Ho“ schoss der Weihnachtskonvoi los. „Ich bin mir sicher, dass wir es schaffen“, flüsterte Johnny Sonja rüber, die ebenfalls selbstsicher nickte. Immer höher und höher und höher trieb der Weihnachtsmann Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donder und Blitz, sodass sie richtig ackern mussten. Aber das machten sie gerne, wussten sie, dass es dem Wohl der Menschheit, den Träumen der Kinder der Erde entsprach. „Ich wünsch mir welche in Herzchenform“, hauchte Martha Darfo rüber, der ihr Händchen glücklich drückte. Romantisch war es schon, so im grün-rot geschmückten Schlitten…als sich die drei blauleuchtenden Glühwürmchen aus den Papierstapeln hinter ihnen hervordrückten und sich zu den Schmetterlingen auf den Kutschbock drängten. Überrascht schauten Johnny und Sonja die blinden Passagiere an, als „Plopp“ der Phoenix sich auch noch seinen Platz aus dem Nichts kommend erkämpfte. Grinsen war angesagt. Sie wollten natürlich bei dieser Mission alle dabei sein. Eng war es nun – aber das war nicht schlimm. Denn es dauerte nicht lange, da brachen sie von unten durch die Wolkenmenge hindurch, kämpften sich mühevoll durch die immer dicker werdende Decke und krachten dann mitten hinein, in die hohe Wolkenstadt. Kaum erkannten Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donder und Blitz, dass sie ihr Ziel erreicht hatten, da verlangsamten sie das Tempo und Santa drückte wieder den roten Schwebe-Knopf. Sanft setzten sie auf den Wolken auf, schlidderten sie noch ein wenig und kamen dann zum Stillstand. Der goldene Palast glühte thronend, die Flügeltüren waren offen: Sie wurden erwartet. Sofort lenkte Santa die Schlitten-Schlange so, dass sie gut von innen sichtbar war. HüpfHüpfHüpfPlomp, waren die Weihnachtshelfer auch schon draußen und betraten ehrfürchtig den Audienzsaal.
Der Gastgeber saß bereits an seinem Schreibtisch, neben ihm hockte seine Mitarbeiterin, eine alte weißhaarige Frau mit dickem Hintern. Gerade wollte Darfo vor dem Weihnachtsmann gehen, er kannte sich hier schließlich blendend aus, da hielt Martha ihren Freund lächelnd zurück. DAS war heute der Job von Santa. „Ho-Ho-Ho“, begrüßte der Weihnachtsboss den obersten Wettermacher der Erde… und nickte Frau Holle an der Seite von Petrus zu. Martha zwinkerte glücklich, ihre Freundin grüßte sie heimlich zurück. „Setzt euch, setzt euch , hob Petrus seine Arme und schuppsdiwupps materialisierten sich genügend Stühle, sodass sie alle Platz nehmen konnten. „Wie gehts der Frau?“, lächelte Petrus Santa an. „Gut, sie kocht noch immer so wundervoll, wie zu dem Zeitpunkt als ich sie kennenlernte“, antwortete Santa. „Mann siehts“, sagte Petrus mit einem Lächeln, einem Blick auf den Bauch… und erntete einen Seitenhieb von Frau Holle, Überrascht schauten sich Darfo und Johnny an. Ihre Gedanken waren gleich: Da geht was, zwischen den beiden. „Hihihi…“ „Kommen wir zur Sache, ich bin heut nicht privat hier, sondern dienstlich!“ „Ich sehe“, zeigte Petrus zu seinen Flügeltüren. „Was kann ich denn für dich tun?“ „Nun…dieses Jahr ist es schon außergewöhnlich. Es ist ein Wunsch, den jedes Kind, jedes Kind auf der Erde, mir geschrieben hat, und welcher gaaaanz oben auf der Liste steht!“ „Spielzeug stelle ich nicht her, wie du weißt!“, hob Petrus unschuldig die Arme und leckte sich beim Anblick der Zuckerwatte die Lippen. Schmetterling, hatte er einen Hunger darauf. Sofort grinsten sich Martha und Darfo an. Es hatten schon seinen guten Grund gehabt, warum sie ihn das ganze Jahr über mit süchtigmachender Zuckerwatte versorgt…ihre Lieferungen aber vor ein paar Wochen eingestellt hatten. „Ich meine ja, auch kein Spielzeug…ich meine…“ „Nun raus damit“, quängelte der oberste Wettermacher der Erde schon ungeduldig, schwenkten seine Augen immer zwischen der süßen Leckerei und seinen Besuchern hin und her. „Na gut, wir sind hier…um von dir eine Garantie auf weiße Weihnachten abzuholen.“ Schockiert schaute Petrus auf, rutschte er auf seinem Stuhl nervös auf und ab, bis Frau Holle unter der Tischplatte seine Hand nahm und liebevoll drückte. Pling, rissen die Schmetterlingsjungs ihre Äuglein auf, steckten sie schon längst mit den Köpfen unterhalb des Tisches. Erwischt!!! „Das…das….das….das…du weißt, ich kann da nichts versprechen!“, stotterte Petrus, Santa signalisierte ihm aber mit seinen Augen, dass es immer Mittel und Wege gab. Martha und Darfo waren da viel unverblümter und zeigten sofort auf das rote Telefon, welches sich auf dem Schreibtisch befand. „Ein Anruf genügt doch!“ Ein Blick zur Zuckerwatte, einer auf seine Besucher, und noch einer zu Frau Holle. Die nickte sanft. Die Kinder, es ist wegen der Kinder, konnte er in seinem schönsten Gesicht des Himmels ablesen. „Puuuh“, stöhnte er aus, überlegte noch kurz… und griff nach dem Hörer. Automatisch klingelte es einige Etagen höher und der Angerufene ging dran. „Ja, hier Petrus…ach du weißt? Ach, ja, stimmt ja, also, Boss, der Weihnachtsmann ist mit den Schmetterlingen…Ach, du weißt auch? Ja, ähhmm, sie wollen wissen, aha, ahaa, klar weißt du das auch, ahaha, hmmm, aha, ehrlich? Das soll ich machen? Aha, oho, hmmm, schon lange nicht mehr, hmm, jaaaaaa, okay, alles klar Chef, mhm, gut? Nichts sagen…alles klar, danke!“, legte Petrus wieder auf und drehte sich um. Baff, starrend, nicht glaubend, was sie da gerade gesehen hatten, glotzten die Schmetterlinge den obersten Wettermacher der Erde an, bis die blauleuchtenden Glühwürmchen jedem eine Ohrfeige verpasst hatten und sie aus ihrer Trance wieder erweckten. „Huch“, schüttelten sie sich alle und sahen noch, wie Petrus einen Brief beschriftete, unterschrieb und Frau Holle dann das himmlische Stadtsiegel draufkloppte. Klatsch. Dannn schoben sie den Kuvert herüber und Petrus zeigte etwas entspannter, seine Selbstsicherheit wiederfindend auf die Zuckerwatteschlitten. „Die Ladung bleibt aber hier!“ „Sicher, sicher“, stotterten nun die Schmetterlinge und der oberste Wettermacher der Erde wendete sich nun dem Weihnachtsmann zu. „Der…“, zeigte er auf den Briefumschlag, „…ist für jedes Kind der Erde, stellvertretend an dich übergeben.“ Ruhig nickte Santa, war ja schließlich sein Job. Dann stand er auf, verbeugte sich und drehte sich um, bereit, die Wolkenstadt zu verlassen. „Moment!“, flutschte es Darfo aus dem Mündchen. „Und was ist nun mit weißen Weihnachten???“ Grinsend, die Ungeduld des kleinen Schmetterlings verstehend, zeigte Petrus auf die Hand Santas, in der das Schreiben ruhte. „Da steht alles drin, ob dieses Jahr oder nächstes…da steht alles drin!“ Sofort sprang Darfo auf und rannte zum Weihnachtsmann. Noch im Schritt sprang der Schmetterling nach oben und flatterte zum Geheimnis hin. Oben konnte er gerade noch sehen, dass da etwas draufgeschrieben stand. Flugs riss der Weihnachtsmann den Briefumschlag weg und stopfte sich den Brief unter seinen Mantel. Schulterzuckend ging er in Richtung Schlitten und hatte da nur einen Satz: „Tja, mein Freund. DEN dürfen wir erst am 24. Dezember, dem Fest der Liebe öffnen …
Diese Geschichte wurde direkt in diesen Blog geschrieben, unkorregiert und pur. Damals gab es jeden Tag eine. Aufbereitet, korrigiert und lektoriert entstand später im Frühling/Sommer ein Büchlein daraus.
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